EU-Parlament will nordisches ModellKommt das Sexkauf-Verbot?

Werden Zwangsprostitution und Menschenhandel nachlassen, wenn der Kauf von sexuellen Dienstleistungen in Deutschland verboten wird? Das ist umstritten.

Droht Freiern und Freierinnen bald Knast? Für Deutschland ist ein Sexkaufverbot, das sogenannte nordische Modell, in der Diskussion. Auch die EU-Abgeordneten haben sich jetzt mehrheitlich für ein Sexkaufverbot in Europa ausgesprochen.

Das Modell kriminalisiert den Kauf von Sex. Ob das wirklich hilft, Menschenhandel, Ausbeutung und Zwangsprostitution zu bekämpfen, ist umstritten. Studien und Zahlen dazu sind widersprüchlich.

Daria erschien die Prostitution als einzige Möglichkeit

Daria hatte ein schwieriges Zuhause: Mit 17 Jahren ist sie aufgrund der Umstände in die Prostitution geraten.

"Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen. Ich würde keiner Frau raten, das auszuprobieren.“
Daria, Ex-Prostituierte

Daria erzählt, wie sie die Sexarbeit traumatisiert hat, und wie ihr mit Hilfe von außen der Ausstieg gelungen ist.

Weniger dramatisch ist die Geschichte von Ilan: Sie hat aus Neugier in einem Berliner Bordell gearbeitet und möchte die Zeit nicht missen. Rückblickend berichtet sie von tiefgründigen Begegnungen bei der Sexarbeit.

"Mich hat meine Neugierde an die Hand genommen."
Ilan Stephani, hat in einem Bordell in Berlin gerarbeitet
Auf politischer Ebene argumentieren Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen (contra) und die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker (pro) für und gegen das Sexkaufverbot.

Deutschlandfunk-Nova-Moderator Till Opitz liefert in dieser Folge "Eine Stunde Liebe" verschiedene Perspektiven und Blickwinkel auf das Thema-