AngekommenAhmad: I want it all

Die neue Berliner WG von Ahmad liegt direkt gegenüber vom linken Wohnprojekt Rigaer Straße 94, das Ende Juni durch die gewaltvolle Polizeiräumung in den Schlagzeilen war. Doch auch, wenn er Sympathien für die linken Hausbesetzer hat, an einer Demo will er sich nicht beteiligen. Ahmad hat gerade seinen Aufenthalts-Status bekommen und darf jetzt für drei Jahre bleiben. An Konfrontationen mit der Polizei ist der Syrer deswegen nicht interessiert. Doch nicht nur der Aufenthalts-Status hat sich in Ahmads Leben verändert. Unsere Reporterin Hanna Ender hat Ahmad und seine WG noch einmal besucht und festgestellt, dass Ahmad nicht nur einen Nasenring und gute Freunde hat, sondern auch ganz schön viele Pläne.

"Meine Mama ist halb verrückt geworden, als sie das auf Skype gesehen hat. 'Nimm das raus!’ Sie hasst mich dafür. Aber ich mag meine Piercings!"
Ahmad, geflüchtet aus Syrien, angekommen in Berlin

Was bisher geschah: "Wir schaffen das" - das hat Angela Merkel letztes Jahr im August gesagt, als mit der Flüchtlingswelle im Sommer 2015 immer mehr Menschen aus Syrien, Irak oder Afghanistan in Deutschland eingetroffen sind. "Na klar schaffen wir das!", haben sich damals auch Toni und Bartl gedacht, zwei Anfang Zwanzigjährige aus Berlin. In ihrer WG in Neukölln haben sie kurzerhand Ahmad aufgenommen, der vor dem Krieg in Syrien geflohen und wie viele andere Millionen Flüchtlinge mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer und die Balkanroute nach Deutschland gekommen ist. Hier könnt ihr nachhören, was Ahmad, Toni und Bartl vergangenen Herbst erzählt haben.