Flüchtlingspolitik in KanadaFrauen, Kinder und Schwule vor

Kanada will 25.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen. Aber nicht alle werden rein gelassen - das Kriterium der kanadischen Regierung ist: Verletzlichkeit. Frauen, Kinder und Familienväter dürfen einreisen. Alleinstehende Männer nicht, es sei denn, sie werden als Homosexuelle verfolgt.

Bis Ende des Jahres sollen in der Türkei, in Jordanien und im Libanon die 25.000 syrischen Flüchtlinge ausgesucht werden, die nach Kanada einreisen dürfen. Auch Gesundheits- und Sicherheitsüberprüfungen werden gemacht, bevor die Flüchtlinge über den Atlantik reisen, hat die neue kanadische Regierung unter Premier Justin Trudeau mitgeteilt.

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"Das Hauptkriterium ist Verletzbarkeit", erklärte Ralph Goodale, der kanadische Minister für öffentliche Sicherheit, es werden vor allem die Syrer aufgenommen, die Hilfe benötigen. Frauen, Kinder und Familienväter. Keine jungen Männer, ausgenommen sind verfolgte Schwule.

Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen

Nach dem Terror von Paris gibt es auch in Kanada größere Vorbehalte, Flüchtlingen aus dem Nahen Osten aufzunehmen. Premier Trudeau hatte sich schon im Wahlkampf dafür ausgesprochen, es gehe nicht darum, 25.000 Flüchtlinge aufzunehmen, sondern 25.000 neue Kanadier.

"Die Religionszugehörigkeit solle keine Rolle spielen. Es geht darum, die auszuwählen, die am meisten bedroht und gefährdet sind."
Kai Clement, Korrespondent

Weltweit sind laut UNHCR fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht - insofern nimmt Kanada nur wenige Flüchtlinge auf. Laut einer jüngst gemachten Studie sind fast drei Viertel der Kanadier der Meinung, dass Terroranschläge im Land eine reale Bedrohung seien. 60 Prozent der Kanadier sind zumindest teilweise gegen die Aufnahme von Flüchtlingen.