FrankreichFußball-EM 2016: Sicherheit mangelhaft

In drei Wochen beginnt in Frankreich die Fußball-EM. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Beim französischen Pokalfinale im Stade de France kam allerdings raus: An den Sicherheitsvorkehrungen müssen die Franzosen noch arbeiten.

Im französischen Pokalfinale trafen Olympique Marseille und Paris Saint Germain im Stade de France aufeinander. Das Spiel sollte eine Generalprobe in Sachen Sicherheitsvorkehrungen kurz vor der Europameisterschaft sein. Die Generalprobe lief nicht ganz rund: Die Zuschauer mussten am Einlass ziemlich lange warten. Einigen gelang es sogar, bengalische Feuer ins Stadion zu schmuggeln.

Zu wenig Sicherheitspersonal

Eines der größten Probleme ist wohl die Rekrutierung von privatem Sicherheitspersonal, sagt DRadio-Wissen-Reporterin Barbara Kostolnik im Interview. "Man braucht da so viele Leute, dass man die gar nicht kriegt." Zurzeit werden in Frankreich zusätzliche Sicherheitsleute im Schnelldurchgang geschult. Da seien die Franzosen ein bisschen spät dran, so kurz vor der EM, sagt Barbara Kostolnik.

"Man braucht sehr sehr viele Sicherheitsleute, wir haben Ausnahmezustand. In Kaufhäusern, in Museen. Das ist der Job der Stunde."
Barbara Kostolnik, DRadio Wissen

Proteste überschatten EM-Auftakt

Barbara Kostolnik glaubt aber auch, dass die Franzosen das noch rechtzeitig bis zur EM auf die Reihe kriegen. "Die Franzosen sind ja so eine Last-Minute-Nation - also alles auf den letzten Drücker. Ich denke, dass sie das hinbekommen."

Eine weitere Sorge sind die Streiks in Frankreich. Gewerkschaften haben begonnen, die Benzinversorgung zu unterbrechen. Das Ziel: Die neue Arbeitsmarktreform soll weg. Barbara Kostolnik sagt, die Franzosen würden zwar gerade auf Vorrat tanken, es gebe aber genug Benzin, wenn die WM beginnt.

"Wir haben hier keine Benzinknappheit. Wir haben hier nur das typische Hamsterkaufverhalten."
Barbara Kostolnik, DRadio Wissen

Die Stimmung in Frankreich empfindet Barbara Kostolnik gerade als aufgeheizt. Die Regierung kann diese Proteste im Moment nicht gebrauchen. Sie hatte auf eine friedliche EM gehofft. Darum setzt Barbara Kostolnik auf die Équipe de France - die französische Nationalmannschaft. Sie hofft, dass die eine gute EM spielt und sich die Gemüter wieder etwas beruhigen.