GastronomieRestaurants unter Druck

Höhere Mehrwertsteuer und damit höhere Kosten, Fachkräftemangel und die Inflation der vergangenen Jahre – Restaurants stehen unter Druck. Die Preise steigen – und das hat auch Auswirkungen darauf, was bestellt wird.

Die positive Nachricht zuerst: Noch gibt es keine flächendeckenden Insolvenzen von Restaurants und anderen Gastronomiebetrieben. Aber gut geht es Wirtinnen und Wirten derzeit nicht. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA spricht von einem aktuell extrem hohen Kostendruck. Demnach lagen die Kosten für Lebensmittel durchschnittlich etwa 16 Prozent höher als im Vorjahr, die von Getränken etwa zwölf Prozent höher. Auch für Personal muss mehr bezahlt werden, durchschnittlich fast 14 Prozent.

"Der Druck ist, höher zu performen, dass Details absolut stimmig sind. Die Gäste sind sehr sensibel, dass sie ganz klar abwägen: Wann gehe ich? Wohin gehe ich?"
Kresimir Kozina betreibt den Herkenrath Hof in Leverkusen.

Obendrauf kommt noch, dass zum Jahreswechsel die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen im Restaurant ausgelaufen ist. Jetzt wird wieder der volle Mehrwertsteuersatz fällig.

Verändertes Bestellverhalten

Die hohen Preise verändern teilweise auch das Bestellverhalten im Restaurant. Einige lassen dann die Nachspeise weg oder bestellen ein günstiges Gericht. Doch auch für einen vergleichsweise einfachen Bagel mit Avocado, Ei und etwas Salat werden heute schon teilweise bis zu 15 Euro fällig. Für viele, insbesondere Student*innen, ist das zu teuer.

"Wenn ich zum Beispiel in ein türkisches Restaurant gehe, dann kann ich mir einen Dönerteller oder einen Iskender Kebab bestellen. Wenn der Iskender Kebab 16 Euro kostet, dann hole ich mir einen Dönerteller für 12 Euro."
Max

Doch um wirtschaftlich zu arbeiten und die gestiegenen Personalkosten, Energie- und Lebensmittelpreise aufzufangen, müssen die Gastronom*innen die Preise erhöhen – ein Teufelskreislauf. Viele Wirtinnen und Wirte fordern deshalb jetzt von der Bundesregierung, die Mehrwertsteuer von 19 Prozent wieder auf 7 Prozent zu reduzieren.