HandwerkWieso Sandra Elektrikerin wurde

Geplant, bestellt und ein paar Datendosen gelegt: Das hat Sandra am Tag erledigt. Hier erzählt sie, wie sie Elektromeisterin geworden ist. Felix ist Stuckateur und Gipser. Auch er beschreibt den Weg dahin und seine Arbeit.

Heute ist Sandra Gallner Elektromeisterin - auf Baustellen in Neubauten, aber auch bei Sanierungen. Eigentlich hatte sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement angefangen.

"Ich bastele eigentlich immer schon gerne. Aber ich bin irgendwie nie auf die Idee gekommen, ins Handwerk zu gehen."
Sandra Gallner, Elektromeisterin

Dann ist bei den Elektro-Einweisungen für Azubis in ihrem Ausbildungsbetrieb aber ihr Geschick aufgefallen. Sandra hat den Ausbildungsberuf gewechselt. "Ich habe mich da wohl ganz gut angestellt, und er hat dann schon gemerkt, dass ich ganz begabt drin bin", sagt sie heute über ihre praktischen Talente.

Als Meisterin auf der Baustelle

Als Frau im Handwerk war und ist sie eine Ausnahme. In der Berufsschulkasse für Elektriker*innen war sie die einzige Auszubildende. Manchmal bekommt sie blöde Bemerkungen an den Kopf geworfen. Zum Beispiel, dass die Arbeit auf einer Baustelle zu schwer und zu dreckig sei.

"Eigentlich wurde nie darüber gesprochen, dass Frauen auch ins Handwerk gehen können."
Sandra Gallner, Elektromeisterin

Als Electricsandy ist sie bei Instagram unterwegs und zeigt, was sie als Elektrikerin so macht. Ein Grund dafür ist, dass sie mehr Frauen den Weg ins Handwerk ebnen möchte.

Bei Felix Schroder liegt das Handwerk in der Familie – auch wenn ihn niemand überreden musste, Stuckateur und Gipser zu werden. Den Familienbetrieb in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz wird Felix eines Tages übernehmen. Eine schöne Sache ist so ein Familienbetrieb, sagt Felix.

Felix gibt Häusern ein Gesicht

Sein Job ist es, Gebäuden ein Gesicht zu geben, wie er sprichwörtlich sagt. Trockenbau-, Gips- und Stuckarbeiten sind in den allermeisten Fällen etwas aufwendiger. Er arbeitet meistens mehr als einen Tag an einem Ort. Um sieben Uhr ist Arbeitsbeginn. Um halb vier sind seine Kollegen und er in der Regel fertig.

"Ich denke, ich weiß ganz gut, wo ich so im Leben stehe."
Felix Schroder, Stuckateur und Gipser

Seine Berufswahl hat sich so ergeben, niemand hat ihn gedrängt, und niemand würde ihn abhalten, wenn er etwas anderes ausprobieren wollen würde. Forderungen, Beschwerden und Gemecker? Davon möchte Felix nichts wissen. Allen sei am besten damit geholfen, sich selbst an die eigene Nase zu fassen.

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