WashingtonVorwurf: kühl und machtgeil

In Washington dreht sich längst alles um die Präsidentschaftswahl im November - auch um Sexismus im Wahlkampf. Denn Donald Trump kann das gut: sexistisch Beleidigungen. DRadio Wissen-Reporterin Hanna Ender schaut sich im Männerclub Washington um.

Hillary Clinton war eine der beliebtesten First Ladies. Doch als sie ihre Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt gab, da ging ihre Beliebtheit in den Keller. Man warf ihr vor, machtgeil zu sein. Auch werden die Affären ihres Ehemannes zum Thema gemacht. Die Affären von Donald Trump jedoch, und das sind seine ganz persönlichen, werden ausgespart.

Hanna Ender reist von New York nach Los Angeles und berichtet, was die Menschen auf der Strecke im wohl härtesten Wahlkampf der US-Geschichte bewegt.

Hillary wird als kühle Person dargestellt

Unserer Reporterin Hanna trifft Katrina Hajagos, sie war 2002 die offizielle Fotografin von Hillary Clinton. Außerdem porträtiert sie mit ihrem Projekt Power in Place Politikerinnen. Hillary sei durchaus warmherzig, aber trage das eben nicht so vor sich her. Andersherum wird männlichen Politikern selten vorgeworfen, sie seien zu kühl.

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Sexismus ist wieder en vogue

Den Sexismus trägt vor allem Donald Trump selbst in den Wahlkampf. "Er macht das gar nicht mal subtil", sagt Hanna. Ganz offen macht er in Talk-Shows schlechte sexistische Witze bis hin zu unsäglichen Beleidigungen. Und das Publikum? Das jubelt.

Nur Trump darf so austeilen

Hillary Clinton hätte sich nie solche verbalen Ausfälle erlauben dürfen, sagt Karen O'Connor. Sie ist Politologin und leitet das Institute Women & Politics an der American University in Washington. Clinton wäre längst keine Kandidatin mehr für das Weiße Haus - da ist sich O'Connor sicher.