Insekten im SommerWespen, wo seid ihr?

Draußen zu picknicken und ein Stück Kuchen zu mampfen war in diesem Sommer bisher sehr entspannt. Warum? Weil kaum Wespen um Süßes und Fleischiges umherschwirren.

Schuld daran ist das nasse Frühjahr mit Wolkenbrüchen und Unwettern. Das schlug nicht nur uns aufs Gemüt, auch die Wespen haben es nicht vertragen. Zum Verhängnis wurde den bei uns gängigen Arten, der Gemeinen Wespe und der Deutschen Wespe, dass sie gerne im Boden und in Hohlräumen nisten. Dort sind sie regelrecht abgesoffen.

Tod der Königin

Im Gegensatz zu den Bienen überwintern bei den Wespen nicht ganze Völker, sondern nur die Königin. Die legt im Frühjahr die Eier, um damit ihren neuen Staat zu begründen. Dass die Wespenpopulation bedroht ist, so wie es gerade bei den Schmetterlingen passiert, ist aber nicht zu befürchten, sagt Melanie von Orlow vom Naturschutzbund Deutschland. Denn Schwankungen in der Population sind ganz normal und lassen sich schnell wieder ausgleichen (letztes Jahr sprachen noch alle vom "Superwespenjahr").

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Für die Insekten spricht, dass sie sehr anpassungsfähig sind. Die beiden gängigsten Arten in Deutschland finden immer ein Plätzchen, nicht nur im Boden, sondern beispielsweise in Verschalungen und Rolläden. Und hier überleben dann genügend Wespen, um nächstes Jahr wieder loszufliegen.

"Sie haben hier ein gutes Nistplatzangebot und dazu die etwas wärmeren Temperaturen in den Städten, kombiniert mit hervorragender Lebensmittelversorgung: Jede Mülltonne ist für sie eine Futterquelle.“
Melanie von Orlow, Naturschutzbund Deutschland

Ganz unnütz sind die Wespen übrigens nicht, sie schaffen ihrerseits jede Menge anderes Ungeziefer wie Fliegen für ihre Brut beiseite. Außerdem gibt es neben den beiden bekannten Arten noch viele weitere Wespenarten, die gar kein Interesse an unserem Marmeladenbrot haben oder uns nahekommen wollen.

Wer nichts mit Wespen anfangen kann, kann ihre Abwesenheit dieses Jahr noch genießen. Und ansonsten haben wir einen Tipp, wie wir den Wespen aus dem Weg gehen können: Wir geben ihnen einfach ihr eigenes Futter! Dazu etwas Honig oder Fruchtsaft auf einen Teller in einiger Entfernung platzieren, dann arbeiten sich die Tiere munter an ihrem Teller ab. Und lassen uns in Ruhe.

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