Luisa Neubauer von Fridays For Future"Klare Botschaft: Leute, geht wählen für das Klima"

Allein in Deutschland haben am 24. Mai über 300.000 Menschen für den Klimaschutz demonstriert. Luisa Neubauer von Fridays For Future will weiter Druck auf die Politik machen, "weil wir keine Zeit mehr haben".

Luisa Neubauer ist inzwischen das Gesicht der Fridays-For-Future-Bewegung in Deutschland. Sie tauscht sich eng mit der Initiatorin des Schulstreiks für das Klima, Greta Thunberg, aus. Weltweit haben Menschen am 24. Mai in 120 Ländern für das Klima demonstriert. Allein in Deutschland haben über 300.000 Menschen auf den Straßen für das Klima gestreikt.

Europawahl wird zur Klimawahl

Am Berliner Klimastreik hat Luisa Neubauer teilgenommen. Mehr als 10.000 Menschen sind in der Hauptstadt auf die Straße gegangen. Der Streik der Schüler in Berlin hält seit fünf Monaten an, sagt Luisa. Immer mehr Menschen beteiligen sich. Dieses Mal seien auch sehr viele Studierende hinzugekommen, erzählt Luisa.

"Es war eine ganz klare Botschaft im Raum, die hieß: Leute, geht wählen für das Klima."
Luisa Neubauer, Sprecherin Fridays For Future Deutschland

Im Vorfeld der Europawahlen 2019 lautete das Motto der Demonstration: Wählen gehen für das Klima. Die Klima-Demonstranten richten wiederholt ihren Appell an die Politiker und Parteien, dass sie konkrete Klimapolitik machen und umsetzen "und nicht nur leere Versprechungen", erklärt Luisa. Die Klimaschützer erwarten von den Politikerinnen und Politikern, dass sie Gesetze gestalten, die effektiv zum Klimaschutz beitragen.

Aufruf an die Erwachsenen zum Klimastreik

Nach der EU-Wahl wird Luisa weiter jeden Freitag streiken, weil bislang in Deutschland keine effektive Klimapolitik betrieben werde. Deshalb gibt es für den 20. September wieder einen Aufruf zum globalen Klimastreiktag, zu dem "wir vor allem auch Erwachsene auffordern, mit uns zu streiken".

Anders als die 80 Youtuber, die aufgerufen haben, weder für die CDU/CSU, SPD noch die AfD zu stimmen, wollen die Klimastreikenden keine Wahlempfehlung aussprechen. Sie wollen stattdessen jede Partei "unter Druck setzen", weil Klimaschutz von allen Parteien umgesetzt werden müsse.

Schneller Kurswechsel fürs Klima

Selbst eine Partei zu gründen, hält Luisa derzeit nicht für sinnvoll. Sie glaubt, dass ihr Protest in der außerparlamentarischen Opposition mehr in Bewegung bringe. Denn Ziel der Klimademonstranten ist, dass ein schneller Kurswechsel in der Politik stattfinde, "weil wir keine Zeit mehr haben".