KörperkultKörperhaare: Von Scham und Selbstermächtigung

In dieser Folge von "Eine Stunde Liebe" spricht Sammy darüber, welchen Einfluss ihr Ex-Freund darauf hatte, dass sie sich die Körperhaare entfernt. Lili Vogelsang erklärt, warum es so schwierig ist, gesellschaftliche Vorstellungen beim Thema Intimbehaarung hinter sich zu lassen.

Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die Körperhaare einfach wachsen lassen, ist das noch kein Massenphänomen. Viele hinterfragen das Thema auch gar nicht, sondern entfernen sich die Haare, weil es irgendwie einfach dazu gehört oder weil sie denken, es wird von ihnen erwartet. So war es auch bei Sammy, die mit 10 Jahren angefangen hat, ihre Körperhaare zu entfernen.

"Ich wurde immer wieder auf meine starke Armbehaarung angesprochen. Dann bin ich damals in die Drogerie gestiefelt und habe mir einen Rasierer gekauft und damit angefangen."
Sammy, Content-Creatorin und Community-Managerin

Mit der Haarentfernung hat Sammy dann auch erstmal nicht mehr aufgehört. Was sich teilweise sogar auf ihre Freizeitplanung ausgewirkt hat, weil sie immer das Gefühl hatte: Meine Körperhaare sollen nicht sichtbar sein.

"Das war für mich so, dass ich gesagt habe, ich kann nicht spontan ins Schwimmbad gehen."
Sammy, Content-Creatorin und Community-Managerin

Mittlerweile ist Sammys Verhältnis zu ihrer Körperbehaarung entspannter. Manchmal rasiert sie sich, manchmal nicht. Manchmal blondiert sie auch einfach ihre Armhaare, damit sie nicht so sichtbar sind. Das macht sie je nach Gefühl und Lust und Laune. Was andere Menschen von ihr denken, ist Sammy heute eher egal.

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Dem Schönheitsideal und den Wünschen anderer entsprechen

Die Idee, einem gesellschaftlich erwünschten Schönheitsideal zu entsprechen, spielt bei der Enthaarung eine große Rolle sagt die Unternehmerin Lili Vogelsang. Sie hat für ihre Intimpflege-Marke "Sentou" eine repräsentative Studie zum Thema Intimbehaarung, Scham und Sex durchführen lassen: 70 Prozent der Befragten wollen im Intimbereich die Schönheitsvorstellungen des Partners oder der Partnerin erfüllen.

Viele Menschen enthaaren sich also den Intimbereich nicht für sich selbst, sondern weil sie denken, es wird von ihnen erwartet. Und: Fast die Hälfte der Befragten hat schon auf Sex verzichtet, weil sie nicht enthaart waren oder Rasierpickel hatten.

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