KopfsacheSo lernen wir, ohne uns zu sehr anzustrengen

Etwas Neues zu lernen, kann ein super Ausgleich im Alltag aber auch furchtbar anstrengend sein. Wie wir ohne zu große Mühe lernen und wie Lernen uns helfen kann, aus dem Alltag auszubrechen, darüber sprechen wir in dieser Ab 21-Folge.

"Jeder kennt das Gefühl, dass zu viel Routine auf Dauer unzufrieden macht – gerade in diesem Jahr."
Daniela über ihre Challenge

Kopfstand, eine neue Yoga-Art oder eine gewisse Zeit in kompletter Stille verbringen: Daniela hat eine Woche lang jeden Tag etwas Neues gelernt. Um das auch durchzuhalten, teilte sie ihre persönliche Challenge auf Instagram. Die kleinen Aufgaben hätten ihr geholfen, wieder neue Motivation zu finden und zu erkennen, dass auch Kleinigkeiten dabei helfen könnten, dem Alltag zu entfliehen – gerade im Pandemie-Jahr 2020.

Lernen: So tricksen wir unser Gehirn aus

Wenn wir etwas Motorisches, wie etwa die Schritte aus einem Tanzkurs lernen wollen, dann kommen wir um Übung nicht herum, sagt die Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger. Doch wir müssen nicht immer gleich die Tanzschuhe anziehen und übers Parkett wirbeln, um uns beim Tanzen zu verbessern.

"Unser Gehirn kann nicht so richtig zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden."
Christiane Stenger über unser Gehirn

Wenn wir die Bewegungsabläufe im Kopf durchgehen, dann würde das auch schon helfen. Mit welchen Tricks wir uns Dinge leichter merken können, das verrät die Gedächtnistrainerin im Podcast.

Warum es uns immer schwerer fällt, etwas Neues zu lernen, je älter wir werden, erklärt Johannes Wahl. Er ist Erziehungswissenschaftler an der Uni Tübingen und beschäftigt sich mit Digitalisierung und Lernen. Instagram hält er beispielsweise für eine zeitgemäße Möglichkeit des Lernens.

"Wir benutzen das auch im Alltag und verbinden es nicht mit der klassischen Schulform – also 45 Minuten und uns wird gesagt, was wir zu tun haben."
Johannes Wahl über Lernen via Instagram

Unser Gedächtnis wird in ein Drei-Stufen-Modell eingeteilt:

  • Im sensorischen Gedächtnis werden eintreffende Reize für Bruchteile von Sekunden gespeichert.
  • Was wichtig ist, kommt in unser Kurzzeitgedächtnis. Dort bleiben die Informationen für einige Sekunden.
  • Ins Langzeitgedächtnis kommt, was wir für längere Zeit oder dauerhaft behalten. Dort stehen uns die Informationen entweder bewusst oder unbewusst zur Verfügung.
  • Bewusst ist uns alles, was im episodischen Gedächtnis gespeichert wird. Das ist etwa die Erinnerung an einen schönen Urlaub oder an unser Mittagessen.
  • Im semantischen Gedächtnis werden alle Fakten gespeichert, wie auch Vokabeln oder eine mathematische Formel.

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