PET-FlaschenMikroplastik in jedem Mineralwasser

Dank besserer Messmethoden konnten in Mineralwässern aus PET-Flaschen zum ersten Mal besonders kleine Plastikpartikel nachgewiesen werden. Egal ob Sprudelwasser oder stilles Wasser. Alle enthielten Mikroplastik.

Wer zur Wasserflasche greift, will in erster Linie seinen Durst stillen, klar. Leider nehmen wir mit dem Wasser aber auch feinste Plastikpartikel auf, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind.

Forscher der Stabsstelle Mikroplastik in Münster haben mit neuen und noch feineren Messmethoden 38 Mineralwässer in Mehrweg- und Einwegflaschen untersucht. Alle Proben waren mit Mikroplastik belastet. Egal ob Sprudelwasser oder stilles Wasser.

Mikroplastik stammt wohl aus den PET-Flaschen selbst

Vor allem in Wasser aus Mehrwegflaschen, die PET enthielten, wurde ein erhöhter Anteil an Mikroplastik gemessen. Im Schnitt 120 Plastikpartikel pro Liter. Der Höchstwert lag bei über 200 Partikeln. 

Vier von fünf der gefundenen Plastikteilchen lagen im unteren Messbereich der Größenskala und schwankten zwischen fünf bis zwanzig Mikrometer. Die Forscher gehen davon aus, dass der Kunststoff größtenteils aus der Flaschenhülle, zum Teil aber auch aus der Verschlusskappe stammt und nicht schon vorher im Wasser enthalten ist.

Denn PET-Pfandflaschen werden bis zu 50 Mal wiederverwertet. Eine lange Zeitspanne, in der die Innenseite der Flasche aufgeraut werden könnte und so Mikroplastik ins Wasser gelangt.

Gefahren von Mikroplastik noch unklar

Über den Einfluss von Mikroplastik auf die Gesundheit ist noch zu wenig bekannt. Nehmen Miesmuscheln zu viel davon auf, reagieren sie darauf mit starken Entzündungsreaktionen. Ob Mikroplastik aber auch für den Menschen schädlich ist, konnte noch nicht belegt werden. Entsprechende Langzeitstudien liegen noch nicht vor.

“Was denkbar wäre, ist, dass man das Ganze wie einen Fremdkörper betrachten muss. Und Abwehrreaktionen des Körpers mit Entzündungen sind da nicht auszuschließen. Aber das ist sehr schwierig einzuschätzen, weil noch keine Studien vorliegen.“
Darena Schymanski, Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt Münster-Emscher-Lippe

Giftig scheint Mikroplastik aber nicht zu sein, sagt die Wissenschaftlerin Darena Schymanski. Dafür könnte es sich mit der Zeit aber im menschlichen Gewebe anreichern und damit das Risiko steigen, dass unerwünschte Effekte auftreten, die uns krank machen.