Das perfekte Buch für den Moment… wenn dein Freund beim Frühstück sehr laut kaut

In Alain de Bottons Roman "Der Lauf der Liebe" geht es - na ja - um die Liebe. Aber nicht um diese romantisch verklärte Liebe, die uns von Werbeplakaten anlächelt und uns in tausenden von Kinofilmen erzählt wird. Nein, es geht um die alltägliche Liebe, in der sich Persönlichkeiten aneinander reiben.

Genauer gesagt geht es um Kirsten und Rabih, beide Anfang 30, berufstätig, finanziell unabhängig und beziehungserfahren (im Guten wie im Schlechten). Beide haben auch deshalb eine ganz klare Vorstellung von ihrem Leben und von ihrer Beziehung. Dazu gehören: viel Verständnis, viel Vertrauen, viel Sex.

Alltäglichkeit der Liebe

Nur stellen die beiden nach kurzer Zeit der Ehe fest: Das ist nicht alles. Liebe muss richtig viel aushalten: schlechte Laune, Gemeinheiten, Verletzungen, verschiedenartige Ordnungssystem (inklusive eines nicht existenten) oder so triviale Dinge wie ein geöffnetes oder nicht geöffnetes Fenster im Schlafzimmer.

Bleiben wir bei Letzterem: Kristen kann nur bei geöffnetem Fenster schlafen, Rabih bei geschlossenem. Der Streit darüber eskaliert so weit, dass ihre noch junge Ehe droht daran zu scheitern - trotz der Liebe. Zusammenbleiben ja, aber wie? Wird es ein ewiger Kampf unterschiedlicher Persönlichkeiten bleiben? Nicht auszuhalten! Oder werden beide den Moment erreichen, in dem die Liebe stärker als diese Alltäglichkeiten ist.

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"Der Lauf der Liebe" ("The Course of Love") von Alain de Botton wurde von Barbara von Bechtholsheim aus dem Englischen übersetzt und ist im S. Fischer Verlag erschienen.

Alain de Botton, 1969 in Zürich geboren, ist ein populärer Philosoph. Sein erstes, mit 23 Jahren geschriebenes Buch über die Liebe, "Essays in Love", verkaufte sich millionenfach. Es folgten weitere Bestseller zu sehr unterschiedlichen Themen wie zu Marcel Proust, zu Statusangst oder Architektur. In London gründete er die School of Life und unterrichtet Studenten in Lebensphilosophie. Die Youtube-Clips der Schule sind beliebt, selbst Beiträge über sperrige Philosophen wie Derrida oder Heidegger.