MaskenpflichtFFP2- und OP-Maske schützen besser als Alltagsmasken

Das Tragen von medizinischen Masken ist bald deutschlandweit in Geschäften, Bussen und Bahnen Pflicht. Wir erklären, warum FFP2- und OP-Maske besser als Alltagsmasken schützen.

In den letzten Monaten sind uns auf der Straße und in den Läden Alltagsmasken in den unterschiedlichsten Designs begegnet. Oft sind gerade die aus Stoff sogar selbst genäht.

Ihr Vorteil: Die Stoffmaske lässt sich waschen und ist wiederverwendbar. Allerdings ist die Alltagsmaske kein Medizinprodukt und deshalb weder nach bestimmten Vorgaben hergestellt noch zertifiziert. Es ist deshalb unklar, ob sie die Atemluft genügend filtert und ob dadurch ein ausreichender Schutzeffekt gegeben ist.

Eindeutige Sicherheit bei medizinischen Masken

Medizinische Masken wie die OP- und die FFP2-Maske werden nach bestimmten Standards produziert, um zu schützen. Ihre Filterleistung ist genormt. Erfüllen sie die gesetzlichen Vorgaben der EU, sind sie mit einer vierstelligen CE-Nummer gekennzeichnet.

OP-Maske: Filter aus drei Lagen

Die oft blaue OP-Maske besteht aus drei Lagen filterndem Kunststoff-Vlies, dem sogenannten Meltblown Vlies. Von ihr gibt es drei Arten: Typ 1, Typ 2 und Typ 2R. Je höher die Zahl, desto mehr filtert sie die ausgeatmete Luft. Wobei das "R" bedeutet, dass sie Flüssigkeiten abweist, die den Filtereffekt der Maske beeinflusst. Wird die Maske während des Tragens feucht, filtert sie weniger gut bis gar nicht.

FFP2-Maske halten 94 Prozent der Aerosole ab

Einen noch besseren Schutz gibt es mit der FFP2-Maske. Denn: Die OP-Maske fängt zwar Tröpfchen ab, aber keine Aerosole. OP-Masken-Trägerinnen schützen damit andere, aber nicht sich selbst. Die FFP2-Maske mit CE-Nummer kann hingegen zusätzlich bis zu 94 Prozent der Aerosole abfangen und dient damit auch dem eigenen Schutz. Auch FFP2-Masken mit Ventil schützen so.

Vorsicht bei FFP2 mit Filter

Medizinjournalistin Julia Fischer rät Privatpersonen von Ventilmasken ab, weil Träger zwar sich selbst schützen, ihre Umgebung aber nicht. Denn durch das Ventil strömt die ausgeatmete Luft ungefiltert nach außen.

"Wer jemanden mit Ventilmaske sieht, sollte noch einmal extra auf ausreichend Abstand zu dieser Person achten."
Das ganze Gespräch mit der Medizinjournalistin Julia Fischer über FFP2-Masken hört ihr über den Playbutton.

Eng am Gesicht anliegend

Damit beide Typen der medizinischen Maske schützen, kommt es auch stark darauf an, dass sie richtig sitzen. Das ist in beiden Fällen bekanntlich über der Nase und dicht am Gesicht, wobei es zwischen Haut und Maske keinen Abstand geben sollte. Krümmt sich die Maske an der Seite oder steht sie ab, nimmt der Schutzeffekt ab, weil die ungefilterte Luft darüber hinein- und herausströmt. Das kann auch bei Bartträgern passieren. Expertinnen und Experten raten deshalb dazu, den Bart abzuschneiden.

Steht die Maske weiterhin ab, kann sie durch einen Knoten im Gummiband enger gestellt werden. Die OP-Maske gibt es in den Größen Small, Medium, Large. So kann eine kleinere Maske gut an einen kleineren oder schmaleren Kopf angepasst werden.

Wiederverwendbarkeit

Gerade die FFP2-Maske kann unter bestimmten Voraussetzungen auch wiederverwendet werden. Laut eines Forschungsprojekts der Fachhochschule Münster reicht es für eine Desinfektion der Maske aus, wenn sie sieben Tage lange bei Raumtemperatur an einer Wäscheleine trocknet. Oder die FFP2-Maske wird für genau 60 Minuten bei konstanten 80 Grad in den Backofen gelegt.