Max PlanckDer lange Weg zur Quantenphysik
Vor 125 Jahren hat der Physiker Max Planck die Grundlage für die Quantenphysik gelegt. Weil er einsah, dass er unrecht hatte. Ein Vortrag des Wissenschaftshistorikers Arne Schirrmacher zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaften 2025.
Max Planck war 42 Jahre alt, als er die Grundlagen für die Quantenphysik schaffte. Doch seine Entdeckung war nicht der plötzliche Einfall eines Genies. Max Planck öffnete den Weg zur Quantenphysik, weil er umdenken konnte, weil er eine Idee, die ihm eigentlich wichtig und lieb war, aufgab. Denn eigentlich hatte er keine Energieelemente einführen wollen. Doch dann sah er ein, dass er genau das tun musste.
"Max Plancks Leistung war nicht, mathematisch irgendeine Formel zu raten, sondern von liebgewonnenen Überzeugungen Abschied zu nehmen, um die Natur angemessen zu beschreiben."
So erzählt Arne Schirrmacher den Ursprung der Quantenphysik. Er ist Wissenschaftshistoriker an der Humboldt-Universität Berlin.
Wir glauben gerne, dass revolutionäre wissenschaftliche Entdeckungen auf den plötzlichen und zufälligen Einfällen einiger weniger Genies beruhen. Doch das ist meistens falsch, sagt Arne Schirrmacher, und wir sollten unsere Vorstellungen davon, wie wissenschaftlicher Fortschritt zustande kommt, überdenken.
Wissenschaftlicher Fortschritt durch Team-Work
In seinem Vortrag erzählt er, dass es die Quantenphysik, wie wir sie heute kennen, gibt, weil viele Forschende über lange Jahre fleißig und geduldig zusammengearbeitet und miteinander geredet haben, Ideen ausprobiert und wieder verworfen haben. So entsteht wissenschaftlicher Fortschritt, sagt Schirrmacher.
"Wir sollten die Revolutionen, von denen immer gesprochen wird, normalisieren. Es sind meistens Prozesse, nicht Events."
Arne Schirrmacher ist Wissenschaftshistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Vortrag hat den Titel "Max Planck und die Quantentheorie". Er hat ihn am 23. April 2025 in Kiel gehalten im Rahmen der Festveranstaltung zum Internationalen Quantenjahr "...Die Schätze, die Plancks Genie zu Tage gefördert hat..." Organisiert hat die Veranstaltung das Max-Planck-Museum Kiel und der Forschungsschwerpunkt KiNSIS der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.