Melancholie und ErleichterungWas der Herbst mit uns macht

Alina liebt den Herbst und kommt dann richtig zur Ruhe. Lesen, Tee trinken und Spazieren gehen – so sieht ein perfekter Herbsttag für sie aus. Solveig hingegen ist ein Sommer-Mensch. Im Herbst wird sie melancholisch. Sie hat aber Routinen gefunden, die ihr helfen.

Im Sommer ist Alina viel unterwegs: Freunde treffen, auf Parties und Konzerte gehen – all das war in diesem Jahr wieder möglich. Nun freut sie sich aber auch auf die kühlere Jahreszeit – auf dicke Pullover, entspannte Abende und mehr Zeit für sich.

Lesen und Schreiben sind zwei große Hobbies von Alina, und für beides sei der Herbst ideal: "Ich empfinde vor allem tiefe Ruhe", sagt sie. Die Stimmung sei nicht mehr so aufgeweckt wie im Sommer, trotzdem empfinde sie den Herbst nicht als "kalte, graue Jahreszeit".

Alina freut sich auf dicke Pullis.
"Der Herbst ist für mich eine Zeit, in der ich mich wieder auf mich konzentrieren kann."
Alina, freut sich auf den Herbst

Natürlich gibt es auch bei ihr Tage, an denen sie nicht so gut drauf ist und das Wetter auf ihre Stimmung drückt. Aber es komme darauf an, was man daraus macht, meint Alina – zum Beispiel "aus der dunklen Jahreszeit schöne Tage machen."

Herbst: Highlights einplanen, die glücklich machen

Solveig fällt das nicht so leicht. Im Herbst befällt sie eine Art Müdigkeit: Sie fühlt sich abgeschlagen und unmotiviert und auch "ein kleines Gefühl von Traurigkeit" breitet sich in ihr aus.

Solveig befällt im Herbst eine Art Müdigkeit.
"Im letzten Jahr war es bei mir extrem schlimm mit der Herbstmelancholie. Ich habe versucht, mir ein paar Dinge aufzuschreiben, an denen ich mich entlanghangeln kann."
Solveig, hat Strategien gegen ihren Herbstblues gefunden

Auf Instagram hat Solveig über ihre Herbstmelancholie geschrieben und erklärt, wie sie damit umgeht. Bestimmte Routinen wie zum Beispiel ein gemeinsamer, täglicher Spaziergang mit den Kolleginnen und Kollegen hilft ihr, sagt sie, auch wenn es nur zehn Minuten sind.

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Besonders im Herbst achtet sie auch auf eine gute Ernährung: Bei der Arbeit trinkt sie dann jeden Tag zwei Liter Tee. Sie isst mehr Gemüse und weniger Zucker.

Und sie sucht sich kleine Highlights, die sie motivieren und glücklich machen: Das kann ein Termin mit ihrem Hund in der Hundeschule sein oder der Besuch einer Hochzeitsmesse - denn im kommenden Jahr will Solveig heiraten. "Wenn ich mich auf Sachen freuen kann, geht es mir schon insgesamt besser!"

Weil es uns fehlt, in den Herbst hineinzugleiten, müssen wir umdenken, sagt die Psychologin Denise Ginzburg-Marku. Wie das gelingen kann, erfahrt ihr, wenn ihr auf den Playbutton klickt.