KonsumNici lebt gerade weniger nachhaltig als sonst - wegen der Pandemie

Eigentlich ist Nachhaltigkeit in Nicis Leben wichtig: Sie bloggt darüber, ernährt sich vegan und kauft regionale Lebensmittel. Doch in der Pandemie ist die Influencerin weniger diszipliniert geworden.

Nici wünscht sich, immer mit dem Rad, zu Fuß, oder zumindest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Aber die Realität sieht anders aus: "Zu Zeiten der Pandemie, zu den Stoßzeiten, wenn da so viel los ist, dachte ich mir: Lieber doch nicht die S-Bahn nehmen. Ich habe dann öfter ein Auto gemietet."

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Car-Sharing, Essen bestellen, was dann in einer Plastik-Verpackung ankommt, oder auch Beeren außerhalb der Saison kaufen: Nici weiß, dass das nicht besonders nachhaltig ist. Sie hat es in der Pandemie aber trotzdem gemacht.

Für die Erdbeeren außerhalb der Saison wurde sie auf ihren Social-Media-Kanälen schon kritisiert.

"Ein kleines schlechtes Gewissen ist auf jeden Fall da."
Nici

Auch Online-Shopping ist für Nici ein Thema, das besonders während der Pandemie aufgekommen ist. Um zu kompensieren, dass sie sich gerade nicht mit Freundinnen und Freunden treffen und ausgehen kann, bestellt sie Klamotten.

"Ich habe mich schon öfter dabei ertappt, dass ich ein bisschen meine Freude im Internet geholt habe durch Bestellungen", sagt Nici. Ihr ist aber bewusst, dass durch Online-Bestellungen viel Verpackungsmüll anfällt. "Ich versuche immerhin Fair Fashion oder Second Hand zu shoppen."

"Möglicherweise hätte man schon weniger konsumieren können."
Nici über ihre Gewohnheiten während der Pandemie

Trotz allem glaubt Nici, dass sich alle in der Pandemie etwas nachhaltiger verhalten haben, gezwungenermaßen: "Dadurch, dass das Reisen komplett weggefallen ist, hat man da auf jeden Fall schon mal darauf verzichtet." Sie ist auch davon überzeugt, dass sie trotz Online-Shopping weniger Spontan-Käufe gemacht hat: "Weil diese ganzen Schaufensterbummel gar nicht möglich sind."

Tipps, nachhaltiger zu leben

Nici will ihren Lebensstil immer positiv wahrnehmen und sich nicht auf die Fehler konzentrieren: "Ich versuche dann trotzdem, nicht zu streng mit mir zu sein, weil ich finde: Immer, wenn man sich unter Druck setzt, geht es nach hinten los. Dann hat man schon gar keine Lust mehr auf Nachhaltigkeit."

Nicis Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag:

  • Druck rausnehmen. "Man macht das für sich, für die Umwelt, man freut sich über die kleinen Schritte", sagt Nici. "Dann ist es okay, auch wenn nachhaltige Fails dabei sind."
  • Nicis Tipp bei Einkäufen: "Wenn man verpackt kauft, größere Verpackungen kaufen."
  • Produkte wie Pflanzenmilch kann man einfach selbst herstellen: "Man spart einerseits Verpackungen, andererseits macht man wirklich nur die Menge, die man braucht."
  • Beim regionalem Obst und Gemüse zugreifen sei auch ein einfacher, aber wichtiger Schritt, der schon beim Apfel anfangen kann: "Das sind kleine Veränderungen, wo man jetzt nicht sein ganzes Leben umkrempeln muss."