Werbung für NahrungsergänzungsmittelFitness-Influencer und ihre falschen Versprechen
Fitness-Influencer bewerben regelmäßig Proteinpulver oder Vitamine auf Social Media. Laut Foodwatch handelt es sich dabei meist um irreführende oder illegale Werbung, der Followern einen Mangel suggeriert, den sie oft gar nicht haben.
Über zwei Wochen lang hat Foodwatch die Beiträge von 95 Gesundheits- und Fitnessinfluencer untersucht – mit eindeutigem Ergebnis: In allen Fällen, in denen mit Gesundheitsversprechen für Nahrungsergänzungsmittel geworben wurde, waren die Posts aus Sicht von Foodwatch unzulässig, so Sarah Häuser, Pressesprecherin der Verbraucherschutzorganisation.
"In allen Fällen, in denen die mit Gesundheitsversprechungen Werbung für Nahrungsergänzungsmittel gemacht wurde, ist es aus unserer Sicht unzulässig."
Damit würden Influencer gegen die EU-Health-Claims-Verordnung verstoßen, die Verbraucher vor irreführender Gesundheitswerbung schützen soll.
Fehlende Kontrollen durch die Lebensmittelbehörden
Laut Foodwatch werben Influencerinnen und Influencer mit solchen Produkten, weil sie es können und kaum kontrolliert werden. Die Verantwortung liege bei kommunalen Lebensmittelbehörden, die aber personell überlastet seien und für alles zuständig sind – vom Imbiss bis zur Online-Werbung.
Darum bleibe illegale Gesundheitswerbung häufig ungeahndet. Auch sind es keine Einzelfälle: In 100 Prozent der untersuchten Fälle waren die Gesundheitsversprechen unzulässig, so Sarah Häuser. Kaum ein Post habe sich an die erlaubten Vorgaben gehalten.
Arztbesuch statt Social Media
Unzulässige Gesundheitsversprechen auf Social Media zu erkennen sei aufgrund der komplizierten Rechtslage kaum möglich.
"Wer das Gefühl hat, einen Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen zu haben, sollte lieber mit einem Arzt sprechen."
Häufig wird ein Mangel nur suggeriert, so Foodwatch. Am meisten beworben wurden Proteine, Vitamin C und Magnesium, doch damit seien die meisten Menschen ausreichend versorgt. Ausnahmen gebe es bei bestimmten Erkrankungen, Ernährungsweisen wie veganer Kost oder in Lebensphasen wie der Schwangerschaft. Bei Mangelerscheinungen sollte man sich hier ärztlich beraten lassen und nicht auf Instagram-Werbung vertrauen.