Open GamesSchwul-lesbisches Sportfest wird massiv behindert

Gleichheit und Freiheit für alle Menschen - gilt nicht in Russland. Die Auftaktveranstaltung der Open Games wird überschattet von Schikanen seitens der Behörden.

Behinderungen und Schikanen

Schon die Pressekonferenz für die Auftaktveranstaltung der Open Games fand nicht planmäßig statt. Angeblich ging bei den Behörden eine Bombendrohung für den Veranstaltungsort ein. Außerdem wurde der Ort auf Drogen untersucht, Sicherheitskräfte mit Hunden rückten an, wodurch zusätzlich der weitere Ablauf gestört wurde.

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Zahlreiche Behinderungen

Zum ersten schwul-lesbischen Sportfestival in Russland haben sich 330 Teilnehmer aus sechs Nationen angemeldet. Veranstalter ist die russische Sportföderation für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle - ein beim russischen Sportministerium registrierter Verband. Doch in der Praxis schützt das nicht vor Diskriminierung durch die Behörden wie zum Beispiel beim Eiskunstlauf am 27. Februar, als plötzlich Polizisten auftauchten und die Veranstaltung störten.

"Es gibt eine ganz klare homophobe Atmosphäre: Homosexualität ist aggressiv, das ist eine Minderheit, die sich gefälligst still zu verhalten hat. Die Mehrheit bestimmt hier, was die Minderheit darf"
Thomas Franke, Korrespondent

Auch bereits gebuchte Hotelzimmer wurden kurzfristig abgesagt, und russische Politiker fordern, dass die Sportveranstaltungen hinter verschlossenen Türen stattfinden sollen. Die Veranstaltungen der Open Games, die bis Sonntag andauern sollen, finden weit entfernt statt: "Ich war vorhin draußen beim Basektball und das ist wirklich weit draußen. Und mir wurde nicht gesagt, wo das ist. Dann habe ich am Telefon, als ich in der Metro war, Details auf Deutsch bekommen, damit nicht jeder mithören kann. Und man weiß auch immer vorher nicht, wann was stattfindet und wo was stattfindet. Und dann weiß man vor allem nicht, wie lange etwas stattfindet," berichtet Thomas Frank.