Pimp my waterDas bringen extra Salz und Mineralien im Trinkwasser

Auf Tiktok, Insta und Co. trenden immer wieder besondere Morgenroutinen. Must-have für einige: ein Glas Wasser mit Zitrone, Salz oder extra Mineralien. Muss das wirklich sein?

Zu den beliebtesten Themen auf Social Media gehören sicherlich Beauty, Körper und Wellness – Influencer und Influencerinnen aus diesen Bereichen stellen sich oft als besonders gesundheitsbewusst dar und präsentieren ihre Tipps und Tricks. Und das geht schon morgens los: ein Glas Wasser mit einem Schuss Olivenöl, Zitrone oder auch einer Prise Salz. Aber ist das wirklich gesünder als Wasser einfach pur zu trinken?

DGE: Wir brauchen nichts extra im Wasser

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt: Wasser allein reicht völlig aus. Wichtig dabei ist, dass wir schon morgens mit einem Glas Wasser starten und dann über den Tag verteilt ausreichend trinken. Was ausreichend für jede und jeden einzelnen bedeutet, hängt von der Körpergröße ab, aber der Richtwert ist immer noch 1,5 Liter pro Tag.

Da braucht es auch keine zusätzlichen Mineralien, Zitrone, Salz und Co. im Wasser, um besonders fit in den Tag zu starten. Mineralien beispielsweise kommen sowieso schon in Mineralwasser und auch im Leitungswasser vor. Enthalten ist zum Beispiel Natrium, Calium, Kalcium und Magnesium. Auch Katrin Böttner von der Verbraucherzentrale NRW findet, wir brauchen keine extra salzhaltigen Getränke zu uns zu nehmen, um uns morgens nach dem Aufstehen zu remineralisieren.

"Das [Getränk mit extra Salz] ist kein sinnvolles Getränk. Erstmal brauchen wir uns am Morgen nicht reminalisieren. Der Schlaf ist ja keine Situation wie eine anstrengende sportliche Leistung über 1,5 Stunden. Das ist einfach nicht vergleichbar."
Katrin Böttner, Verbraucherzentrale NRW

Schlaf ist kein Extremsport wie ein Marathon oder ähnliches. Deshalb reicht es, morgens Wasser zu trinken und Mineralien über die nächste Mahlzeit aufzunehmen.

Isotonische Getränke nicht immer sinnvoll

Auf Social Media werden auch gerne isotonische Getränke gepriesen. Isotonisch bedeutet erstmal: Wenn in Getränken das Verhältnis von Flüssigkeit, Nährstoffen und Mineralstoffen dem im menschlichen Blut ähnelt. Denn dann kann der Körper die Inhaltsstoffe schneller aufnehmen. Also etwa Zuckermoleküle, Vitamine und Mineralstoffe. Isotonische Getränke machen etwa nach langen und anstrengenden sportlichen Aktivitäten Sinn, sagt Karin Böttner von der Verbraucherzentrale NRW.

"Zum Beispiel wenn man länger intensiv Sport treibt, dann kann es Sinn machen, ein isotonisches Getränk zu nehmen. Oder auch wenn man Durchfall hat oder erbrechen muss. [...] Aber im Normalfall reicht uns Wasser."
Katrin Böttner, Verbraucherzentrale NRW

Wichtig dabei: Es gibt keine Vorschriften, ab wann ein Drink sich isotonisch nennen darf. Deshalb sollten wir immer auf dem Etikett nachlesen, welche Zusatzstoffe enthalten sind – wie etwa zu viel Zucker oder Salz.

Außerdem gilt: Auch wenn wir durch viel Sport oder Schwitzen viel Salz ausscheiden, müssen wir danach kein Salzwasser trinken. Normalerweise holt sich der Körper die Nährstoffe über das Essen zurück. Prinzipiell ist Salz wichtig für unseren Wasserhaushalt, den Blutdruck, aber auch für die Muskeln und Magensäure. Deshalb sollten beispielsweise Menschen mit Bluthochdruck eher auf salzarmes und natriumarmes Wasser achten. Für alle anderen gilt: statt Salz ins Getränk, lieber ausreichend Wasser über den Tag trinken und auf eine ausgewogene Ernährung achten.