PornfilmfestivalKeine Tabus

Der Begriff Porno hat etwas Anrüchiges. Porno kann auch Kunst sein. Hauptsächlich geht es um Sex. Der kann viele Facetten haben, vor allem für Menschen mit Behinderung.

Sexualität und Behinderung - zwei Begriffe, die zusammen kaum genannt werden. Dass Menschen mit Behinderung auch Lust empfinden und sexuelle Bedürfnisse haben, wird in der Gesellschaft größtenteils ausgeklammert. Das 10. Pornfilmfestival setzt deshalb bewusst seinen Schwerpunkt Behinderung und Sex. DRadio-Wissen-Reporterin Katrin Ohlendorf stellt uns zwei Filme des Festivals vor.

Jochen ist bisexuell. Um seine Lust zu befriedigen, engagiert er Sexarbeiter.

In "Dora und die sexuellen Neurosen unserer Eltern" geht es um eine 18-Jährige mit einer geistigen Behinderung, die ihre Sexualität entdeckt. Ihre Mutter sieht sich in dem Spannungsfeld zwischen der Selbstbestimmtheit ihrer Tochter und ihrer Verantwortung, sie vor sexueller Ausnutzung und Missbrauch zu schützen.

Jochen besucht eine Sexmesse und genießt es, wenn er als "normaler" Messebesucher behandelt wird.

Der Film "Die Menschenliebe" von Maximilian Haslberger zeigt die Schwierigkeiten von Menschen mit körperlicher Behinderung, ihre Sehnsucht nach Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit und Sex zu befriedigen.

"Behinderte und Sex, das gehört irgendwie nicht zusammen in unserer Gesellschaft. Warum auch immer. Also man spricht denen Sexualität ab, so wie auch Kindern. Und das ist falsch gedacht."
Katharina Fiedler, Cutterin von "Die Menschenliebe"

Das Pornfilmfestival ist aber alles andere als ein Problemfilmfestival, sagt Katrin. Die Zuschauer empfinden es nicht nur als eine Lust, Pornofilme zu schauen, es ist mitunter auch recht lustig.

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