ProblemstorchRonny dreht durch

Storch Ronny terrorisiert die Dorfbewohner in Glambeck und hackt mit seinem Schnabel alles kurz und klein - zumindest Autos und Fensterscheiben. Dabei richtet sich seine Aggression eigentlich gegen sich selbst.

Was bisher bekannt ist: Ronny ist Single, im Fachjargon nennt das Albrecht Manegold "unverpaart". Der Diplombiologe vom Naturkundemuseum in Karlsruhe sagt, dass aggressives Verhalten bei Störchen bekannt ist. Beispielsweise wenn sie ein Fremdnest erobern wollen, drangsalieren sie die Alteigentümer.

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Ronny attackiert eigentlich gar nicht die Autos oder Fensterscheiben, sondern sein Spiegelbild. Das ist, so Albrecht Manegold, von anderen Vogelarten bekannt. Für ihn sei aber dieses Verhalten bei einem Storch neu. Die Vögel erkennen ihr Spiegelbild nicht und entdecken darin einen vermeintlichen Konkurrenten. Picken sie dagegen, pickt das Spiegelbild zurück und so kommt es zu einer "endlosen Spiegelfechterei".

"Störche sind durchaus aggressiv und rabiat, wenn es um die Verteidigung des Neststandortes oder die Eroberung eines Nests geht. Es sind auch tödliche Auseinandersetzungen zwischen Störchen bekannt."
Albrecht Manegold, Diplombiologe am Naturkundemuseum in Karlsruhe

Ein eigenes Nest besitzt Ronny nicht, nimmt Albrecht Manegold an. Sein Bruttrieb treibe den Storch dazu, ein Nest zu erobern. Das Appentenzverhalten führe dazu, dass Ronny sich an seinem Spiegelbild austobe. Den Glambeckern bleibt nur übrig, abzuwarten, ob Ronny aus dem Dorf wegzieht und ob er nach der Winterpause wieder sein Sommerlager in Glambeck aufschlagen wird.

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