Projekt AntarktisDoku unter Extrembedingungen

Drei Filmemacher zeigen mit ihrem Filmprojekt, wie sie unter den extremen Bedingungen der Antarktis ihre Doku produzieren. Mit dem fertigen Film touren sie inzwischen durch ganz Deutschland.

Tim David Müller-Zitzke, Michael Ginzburg und Dennis Vogt haben sich in Bremerhaven kennengelernt. Die drei haben "Digitale Medienproduktion" studiert oder studieren das Fach noch. Schon während des Studiums haben sie als freiberufliche Fotografen und Filmemacher gearbeitet. 

Gemeinsam wollen sie mit ihrem Projekt Antarktis zeigen, dass man unter extremen Bedingungen filmen kann. Aber die drei haben auch eine Botschaft an ihre Generation der 20- bis 30-Jährigen: "Uns ist es ganz wichtig, dass man das macht, wozu man Lust hat und nicht nur das tut, was die Eltern raten, mit Blick auf Berufsperspektiven. (…) Es ist aus unserer Sicht eine furchtbare Sache, wenn man einen Job gelernt hat und dann da sitzt, jeden Tag arbeiten muss und keine Lust darauf hat."

Zum Filmstart des Dokumentarfilms "Projekt Antarktis" hat uns Filmemacher Michael Ginzburg im Deutschlandfunk-Nova-Studio besucht.
Projekt Antarktis - Gespräch mit Michael Ginzburg

Ein Jahr lang haben Tim, Michael und Dennis ihr Projekt Antarktis geplant und Sponsoren dafür gesucht. Im November 2017 sind sie dann nach Argentinien gereist, wo sie das erste Abenteuer erlebt haben: Die Ausrüstung wurde in Buenos Aires vom Zoll beschlagnahmt.

Eisige Erfahrungen

Schließlich sind sie nach Ushuaia geflogen, von wo aus regelmäßig ein Schiff Richtung Südpol fährt. Mit an Bord waren auch Journalisten und Touristen. Drei Wochen sind die Doku-Filmemacher durch die Antarktis gefahren und haben gefilmt, fotografiert und gebloggt.

"Für uns war vor allem die Kaiserpinguinkolonie das Highlight, die man sehr selten sieht."
Michael Ginzburg

Auf ihrem Reiseblog verraten die drei schon ein paar Highlights wie die Kaiserpinguinkolonie oder wilde Fahrten mit dem Schlauchboot übers Südpolarmeer bei 50 Kilometern pro Stunde. Doch die Schiffsfahrt war nicht immer angenehm. Heftige Stürme sorgten für einen hohen Wellengang.

"Wir hatten zehn bis 15 Meter hohe Wellen. Auch nach Tagen ist man immer noch seekrank. Am Ende der Reise habe ich gedacht, jetzt reicht es. Ich will wieder festen Boden unter den Füßen haben."
Dennis Vogt

Das Filmen und Fotografieren hat die drei vor ziemliche Herausforderungen gestellt. Kameras mit dicken Handschuhen bedienen? Übers Display wischen? Momente, in denen sie die Handschuhe auszogen, die eisige Kälte aushielten und in Kauf nahmen, dass die Finger fast bis zu Steifheit einfroren.

"Man wird nachts teilweise auch wach, wenn Eisschollen am Schiff lang kratzen, das hört sich ganz schrecklich an und man denkt, dass jeden Moment Wasser in die Kabine kommt und man ertrinkt. Das sind so die Geräusche, die einem im Kopf bleiben."
Dennis Vogt

Dieser Embed kann leider nur direkt auf der Webseite von Deutschlandfunk Nova angezeigt werden.