Männerdomäne SchachGroßmeister Elisabeth Pähtz und ihre Ziele als Schachspielerin

Elisabeth Pähtz gehört zu den besten Schachspielerinnen der Welt. Jetzt darf sie sich auch Großmeister nennen. Doch das ist ihr nicht genug.

Schachspielerin Elisabeth Pähtz hat den höchsten Titel im Schachspielen bei der Weltmeisterschaft in Riga geholt: Großmeister im Schach. Dabei ging es ihr gar nicht um den Männer-Großmeister, der höchste Titel im Schach, sagt die 36-Jährige. Ihr Ziel sei die Nominierung für den Grand Prix und einen Platz bei dem stärksten offene Frauenturnier der Welt gewesen.

"Mein Ziel ist, mich unter den Top Ten der Frauenweltrangliste zu etablieren."
Elisabeth Pähtz, Schachspielerin

Der Titel beschert ihr für andere Turniere Einladungen und bessere Konditionen, indirekt bedeutet er auch mehr Geld für Elisabeth Pähtz, ein höheres Preisgeld erhält sie aber deswegen nicht.

Schachgroßmeister wird nicht gegendert

Dass sie als Frau den Titel Großmeister trägt, der nicht gegendert wird, hat damit zu tun, dass es einen eigenen weiblichen Großmeistertitel gibt. Diese Frauen dürfen sich dann auch Großmeisterin nennen. Um also den allgemeinen Großmeistertitel von der Frauenklassifizierung zu unterscheiden, trägt Elisabeth Pähtz, wie andere Frauen auch, den Titel Großmeister.

Männersport

Noch ist der Schachsport männerdominiert – nur 10 Prozent der Spielenden in Deutschland sind Frauen, sagt Elisabeth Pähtz. Das hat verschiedene Konsequenzen, unter anderem werden Männer stärker gefördert als Frauen, die Preisgelder sind bei den Frauen nicht einmal halb so hoch wie die der Männer.

Wissenschaftler haben in Studien nachgewiesen, so Elisabeth Pähtz, dass Frauen eher weniger zum Schachspielen tendieren als Männer. Die Forschenden begründen das mit einer geringeren Risikobereitschaft der Frauen. Eine stärkere Risikobereitschaft kann bei einer Schachpartie schon ausschlaggebend sein, sagt Elisabeth Pähtz.

Mehr Gleichberechtigung im Schachsport

Nichtsdestotrotz fordert die Schachspielerin mehr Gleichberechtigung und ist aus Ärger über die Benachteiligung vorübergehend aus dem deutschen Schachverband ausgetreten. Inzwischen habe sich der Verband aber "um 180 Grad gedreht", sagt Elisabeth Pähtz.

Wieder zu den Top Ten gehören

2018 gehörte sie bereits zu den Top Ten der Schachspielerinnen, derzeit liegt sie auf Platz 14. Deshalb ist ihr Ziel, wieder unter die Top Ten zu kommen und nebenbei noch ein paar Welt- und Europameistertitel zu holen.