Was bei Schlafproblemen hilftNächster Halt: Tiefschlaf

Viele Menschen können nachts in ihrem Bett nicht mehr gut einschlafen. Oft spielen Stress und Sorgen eine Rolle. In Hongkong können sie es im Bus versuchen - fünf Stunden lang tingelt der mit seinen Fahrgästen ins Land der Träume. Schlafforscherin Christine Blume findet das nur semi-gut. Sie setzt auf andere Methoden.

Schlafprobleme beginnen oft schon am Tag, sagt Christine Blume: Hatten wir vielleicht Stress im Job, haben wir private oder finanzielle Probleme, dann können uns die genau dann in den Sinn kommen, wenn wir eigentlich einschlafen wollen. "Eine Sorge führt dann zur nächsten", sagt die Schlafforscherin. Das führt zu Einschlafproblemen.

In Hongkong gibt es Menschen, denen geht es genauso. Im "Snooze Bus" soll ihnen geholfen werden. Er schaukelt sie, wenn es klappt, in den Schlaf. Doch Christine Blume ist skeptisch: Zwar gebe es durchaus Studien, die zeigen, dass eine schaukelnde Bewegung beim Einschlafen helfen könne. Aber: Generell schlafen wir Menschen am besten im Liegen, nicht im Sitzen.

"Minuspunkte gibt es für die Haltung."
Schlafforscherin Christine Blume

Zudem sei der beste Zeitpunkt für den Schlaf immer noch die Nacht. Bevor wir einschlafen, müssen wir uns außerdem entspannen. Christine Blume hält es für möglich, dass der Bus eine Art entspannende Wirkung auf die Fahrgäste hat. Besonders dann, wenn das eigene Bett schon die Schlafprobleme befördert. Das kann passieren, wenn wir bereits längere Zeit immer wieder wach im Bett gelegen haben.

"Schlaf ist ganz wichtig für unsere körperliche und mentale Gesundheit."
Schlafforscherin Christine Blume

Schlafprobleme sollten wir in jedem Fall ernst nehmen, rät die Schlafforscherin, denn wir brauchen den Schlaf, um gesund zu bleiben. "Ein erstes Alarmzeichen ist es sicher, wenn man sich fragt, ob man Schlafprobleme hat."

Schlafprobleme früh angehen

Wenn sich die Schlafprobleme durch den nächsten Tag ziehen, weil wir nicht ausgeruht sind, sollten wir hellhörig werden. Für die Diagnose einer manifesten Schlafstörung reiche das aber nicht, dazu bedarf es weiterer Kriterien.

"Ich sollte mich fragen: Was kann ich jetzt tun, um zu verhindern, dass es schlimmer wird?"
Schlafforscherin Christine Blume

Auf Medikamente sollte man in einer solchen frühen Phase besser verzichten, meint Christine Blume. Stattdessen sollten wir die Ursache der Schlafprobleme angehen. Außerdem können wir auf eine gute Schlafhygiene achten: Dazu gehört es beispielsweise, vor dem Schlafen keinen Alkohol oder koffeinhaltige Getränke zu trinken, auf Mittagsschlaf zu verzichten, für Ruhe und gute Luft im Schlafzimmer zu sorgen.

Um innerlich zur Ruhe zu kommen, können Meditation und Entspannungstechniken helfen - "da gibt es auch viele Apps, die sind wirklich super", so die Schlafforscherin.