Spitzenkoch Patrick WodniAus der Sterneküche in die Kantine

Patrick Wodni ist aus der Sterne-Spitzengastronomie zum Kochen in Kantinen gewechselt. Diesen vermeintlichen Rückschritt in seiner Karriere hat er ganz bewusst gemacht. In einer Kantine lässt sich gesund, lecker und günstig kochen, sagt er.

Mehr als zehn Millionen Deutsche essen täglich in der Kantine oder Mensa. Schnitzel mit Pommes ist dort neben der Currywurst und Spaghetti Bolognese am beliebtesten. Das Essen hat allerdings ziemlich häufig einen schlechten Ruf – zumindest wird über Kantinen-Essen oft geschimpft.

Kantine kann auch lecker

Patrick Wodni, 29 Jahre alt, möchte das ändern. In einem Frankfurter Luxushotel hat er seine Ausbildung gemacht und danach im Berliner Sterne-Restaurant "Nobelhart & Schmutzig" gearbeitet. Dann kam der Sinneswandel. Zunächst hat er eine Krankenhaus-Kantine in Berlin umgemöbelt, um dort 500 Personen für ein Budget von 4,76 Euro pro Teller gehobene Küche anbieten zu können. Mittlerweile leitet er in einer Kantine in Weilerswist bei Erftstadt 30 Köche, Beiköche und Servicekräfte und kocht dort täglich für 700 Menschen.

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Seine Kantine arbeitet viel mit pflanzlichen Rohstoffen, erzählt Patrick. Trotzdem gebe es auch dort noch jeden Tag Fleisch. Sein Vorschlag sei aber generell, nicht jeden Tag Fleisch auf den Speiseplan zu nehmen, um dafür eine höhere Qualität zu ermöglichen, wenn es angeboten wird.

Weg vom "Buchweizenauflauf-Image"

Wer bei Patrick ein fancy Erbsenpüree mit einer Jakobsmuschel erwartet, wird enttäuscht. Wichtig sei vor allem, dass die Leute "etwas Solides zu essen kriegen", das ihnen schmeckt.

"Ich versuche in erster Linie, etwas zu machen, was den Leuten auch schmeckt."
Patrick Wodni, Koch

"Reformhaus, aber in geil" bezeichnet Patrick seine Küche. Das negative "Buchweizenauflauf-Image" möchte er loswerden. Die Rohstoffe aus dem Reformhaus seien schon die richtigen, man müsse sie nur ein bisschen anders anpacken und verarbeiten.

"Ein gutes Essen und eine gute Rohstoffqualität sollte jedem zugänglich sein."
Patrick Wodni, Koch

Patrick selbst isst übrigens jeden Tag Hafer, mal als Porridge, mal als Müsli. Ansonsten gibt es fast nichts, was er nicht isst. Keine schlechten Voraussetzungen für einen Koch.