LeukämieStammzellenspende: Nur Mut

Plakate rufen dazu auf, sich in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Die Speichelprobe wirkt dabei so harmlos. Wir haben uns gefragt: Ist es wirklich unproblematisch, Stammzellen zu spenden?

Eine Speichelprobe ist der Anfang. Die gibt man direkt ab, wenn man sich an einem Stand von einer Stammzellenspender-Organisation typisieren lässt. Oder man schickt sie per Post weg. Danach werden die Zellabstriche typisiert, und das Zellprofil wandert dann in eine Datenbank. Erst wenn jemand gesunde Stammzellen braucht, wird der Spender benachrichtigt.

Die Risiken sind gering, seitdem sich das Spendeverfahren geändert hat. Früher war das eine Operation mit Vollnarkose, bei der der Beckenkamm punktiert wurde. Heute entnehmen Ärzte die Stammzellen direkt aus dem Blut.
Martin Winkelheide, Wissenschaftsjournalist

Dem Spender wird dafür ein Zugang gelegt. Ein Apparat fischt dann die Stammzellen aus dessen Blut heraus. Weil normalerweise nur wenige Stammzellen im Blut sind, müssen die aus dem Knochenmark herausgelockt werden, was mithilfe von speziellen Botenstoffe passiert. Eigentlich wäre es heute treffender von "Stammzellenspende" zu sprechen als von "Knochenmarkspende".

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Nach der Transfusion müssen die Stammzellen im Körper des Patienten den Weg in dessen Knochenmark finden. Denn dessen blutbildendes System ist nach heftigen Chemos und Strahlentherapien meistens ziemlich mitgenommen.

Spenden darf man im Alter zwischen 18 und 55 Jahren. Menschen mit Infektions- oder chronischen Krankheiten kommen als Spender nicht in Frage.

Mehr dazu im Netz:

  • DKMS  |   Deutsche Knochenmarkspenderdatei