StudieNetz-Debatte: Emotional, pro Flüchtlinge

Obwohl man manchmal meinen könnte, das Netz sei von rechten Kommentaren überflutet: In Wirklichkeit sind es gar nicht so viele.

Ja, es gibt zu viele Hass- und fremdenfeindliche Kommentare zu Flüchtlingen in den sozialen Medien. Aber nein: Es ist nicht die Mehrheit.

Das Munich Digital Institute hat in einer mehrere Monate dauernden Studie Kommentare zu Flüchtlingen auf Facebook-Seiten von großen Medien wie SZ, FAZ und Tagesschau analysiert. Das Ergebnis: In rund der Hälfte der Kommentare plädieren die User pro Zuwanderung und pro Flüchtlinge. Und: Der öffentlich sichtbare Anteil vulgärer, aggressiver Kommentare zum Thema Flüchtlinge liegt unter zehn Prozent.

Vor allem Emotionen

Diese Zahlen sind aber nicht konstant, es gibt Wellenbewegungen. So steigt etwa die Zahl von Pro-Kommentaren nach Meinungsäußerungen wie der von Anja Reschke.

Unabhängig von pro oder contra: Gepostet werden vor allem Emotionen. Beiträge, die objektiv nachprüfbare Fakten präsentieren, gibt es nur zu vier Prozent.