TextilindustrieGift auf unserer Haut

Neue Klamotten sollten vor dem ersten Tragen immer erst gewaschen werden. In den meisten stecken nämlich schädliche Chemikalien, deren Einsatz durch die Kampagne „Detox My Fashion“ bekämpft werden soll.

Die Uhr tickt. Greenpeace konnte bisher 76 internationale Modemarken, Händler und Lieferanten dazu bringen, bei der Kampagne Detox My Fashion zu unterschreiben. Dabei sollen die Unternehmen drei Kriterien erfüllen:

  • Bis 2020 verschiedene umwelt- und gesundheitsschädigende Chemikalien aus der Produktion verbannen
  • Den Produktionsprozess möglichst transparent machen
  • Auf die besonders schädliche Chemikaliengruppe der PFCs verzichten

Giftige Chemikalien reichern sich im menschlichen Körper an

PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien. Das ist eine Gruppe von mehr als 800 Stoffen, die in vielen Produkten benutzt werden. Zum Beispiel zum Imprägnieren von Outdoorbekleidung, weil sie wasser- und schmutzabweisend sind.

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Das Problem besteht aber darin, dass sich PFCs in der Umwelt sehr lange halten, über die Nahrungsaufnahme in den Körper gelangen und sich dort anreichern. Sie sind mäßig toxisch, stehen aber auch im Verdacht, die Zeugungsfähigkeit einzuschränken.

Ob die 19 beteiligten Textilhersteller wie Nike, H&M, Primark oder Levi’s ihren Worten aber auch Taten folgen lassen, hat Greenpeace jetzt mit dem Detox Catwalk überprüft.

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Nach den Ergebnissen des Detox Catwalk 2016 sind die drei Textilunternehmen Inditex, Benetton und H&M den restlichen Konkurrenten ein gutes Stück voraus und auf einem guten Weg, ihre Produkte in Zukunft giftfrei anbieten zu können.

12 weitere Unternehmen darunter Mango, Adidas, C&A oder Burberry bezeichnet Greenpeace als „im Wandel“, weil sie bei der Umsetzung der Vorgaben Fortschritte machen, aber nicht im Zeitplan liegen.

Das Schlusslicht bilden vier Unternehmen die der Detox-Verpflichtung nicht wirklich näher gekommen sind. Dazu gehören Nike, Esprit, Li-Ning und Limited Brands. Faktisch rangieren sie damit weiterhin unter den Unternehmen, die gar keine Verpflichtung zur Entgiftung ihrer Produkte eingegangen sind, wie Armani, Diesel, Versace und Christian Dior.