Ticks und ZwängeEr kann nicht anders: Das Schlagloch muss da weg

Kleine Ticks haben wir alle. Die von Peter Wittkamp sind ziemlich ausgeprägt: Er lässt auch Schlaglöcher auf eigene Kosten reparieren, weil sie ihn so stören. Ab wann Eigenheiten erst zunehmende Zwänge sind und wie man damit umgehen kann - darum geht es in dieser Ab 21.

In der Drogerie bloß nicht das vorderste Shampoo kaufen, weil da bestimmt schon Leute mit ihrer Nase dran waren - dieser Spleen ist laut Christian Brandes alias Schlecky Silberstein ziemlich weit verbreitet. Er hat auf seinem Blog die seltsamen Angewohnheiten und Macken von Leuten gesammelt. Macken sind Dinge, mit denen wir nicht aufhören können, obwohl sie uns eigentlich stören, sagt die Sozialpsychologin Kristina Fisser.

"Das ist auch oft liebenswürdig. Eine Macke ist nicht immer nur negativ."
Kristina Fisser, Sozialpsychologin

Der Unterschied zwischen harmlosen Ticks und einer Zwangsstörung ist laut Kristina Fisser fließend. Ein Anzeichen sei aber, wenn Betroffene einen Leidensdruck erleben. So ging es Peter Wittkamp. Er hat sich früher 50 bis 60 Mal am Tag die Hände gewaschen oder Handwerker selbst bezahlt, damit sie Löcher auf der Straße reparieren - weil er sich solche Gedanken gemacht hat, dass Fahrradfahrer wegen des Lochs stürzen könnten.

Peter hat ein Buch über das Leben mit seiner Zwangsstörung geschrieben: "Für mich soll es Neurosen regnen". Wie er sich Hilfe bei einem Therapeuten gesucht hat und welche Rolle Humor beim Umgang mit seiner Erkrankung spielt, erzählt er in diesem Ab 21-Podcast.