BiologieWenn Vögel, Hunde oder Mäuse schlafen

Tiere schlafen manchmal ganz anders als wir Menschen. Katzen und Hunde drehen sich ein paar Mal um sich selbst, bevor sie sich hinlegen, Pferde können im Stehen schlafen und Zugvögel haben die Fähigkeit, nur eine Gehirnhälfte in den Ruhezustand zu versetzen.

Wenn wir müde werden, dann ziehen wir uns Schlafsachen an, putzen Zähne und schütteln vielleicht noch einmal unser Kopfkissen auf, bevor wir uns hinlegen. Auch einige Tiere bereiten ihren Schlaf vor. In einer Studie mit Mäusen haben Forschende herausgefunden, dass sie ihr Nest vorbereiten, ähnlich wie wir das Bett.

Sie sortieren vermehrt ihr Nistmaterial und lockern es auf."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Nimmt man ihnen das Material für den Nestbau weg, dann schlafen Mäuse weniger und schlechter - das haben Forschende auch in einer Studie entdeckt.

Die Natur hat für verschiedene Tiere unterschiedliche Lösungen für einen guten Schlaf gefunden. Pferde schlafen zum Beispiel im Stehen. Sie können ihre Kniegelenke so blockieren, dass sie auch bei geringer Muskelspannung schlafen können, ohne umzufallen. So können sie schnell fliehen und müssen nicht erst aus dem Liegen aufstehen.

Bei Zugvögeln schläft oftmals nur eine Gehirnhälfte. Sie machen dann zum Schlafen auch nur ein Auge zu.

“Die andere Gehirnhälfte bleibt wach. So können sie im Flug schlafen, wenn sie sehr weite Strecken zurücklegen  müssen.”
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Auch Delfine schlafen so, denn sie müssen ja immer wieder auftauchen, um Luft zu holen. Dafür funktioniert diese Taktik gut.

Der Glasfrosch wird fast unsichtbar

Manche Tiere haben auch für uns Menschen kaum vorstellbare Taktiken entwickelt, um sich im Schlaf vor Feinden zu schützen. Der Glasfrosch, der in Zentral- und Südamerika lebt, ist ein nachtaktives Tier und muss sich also am Tag vor Fressfeinden schützen.

“Dazu versteckt er den Großteil seines Blutes in der Leber, wenn er schläft.”
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Das macht seine Haut und seinen Körper glasig und fast durchsichtig. Er kann so also gut geschützt auf einem Blatt tagsüber schlafen.

Warum viele Tiere weniger Schlaf benötigen als Menschen oder in kleineren Abschnitten verteilt über den Tag schlafen, das besprechen Schlafforscherin Dr. Christine Blume und Moderatorin in dieser Folge Über Schlafen.