TierschutzGrillen versus Giraffe

Na klar, jetzt wird richtig schön gegrillt! Das Problem ist allerdings: Wenn wir in der Nähe zum Zoo grillen, dann kann das viele Tiere dort ziemlich verrückt machen. Der Tierpark Hellabrunn kennt das Problem.

Antilopen, Hirsche, Elche, Muntjaks, Takine, Giraffen. Das sind alles Fluchttiere, die zum Beispiel im Tierpark Hellabrunn leben. Und dieser Tierpark liegt in der Nähe zur Isar, wo jetzt im Sommer besonders gerne gegrillt wird. 

Stress für Fluchttiere und Fleischfresser

Offenes Feuer, dicker Rauch vom Grill, das kann die Fluchttiere komplett fertig machen: Sie reagieren extrem empfindlich und werden panisch. In Extremsituationen, wenn sehr, sehr viele Menschen grillen, dicke Rauchwolken entstehen, dann kann es fies werden für die Tiere. An den Rauch gewöhnen sich Tiere ebenso wenig wie Menschen.

"Für die Tiere ist der Fleischgeruch ein großes Fressargument: 'Oh, da kommt was, da gibt's was zu Essen, da werden wir nervös!' Das setzt die Tiere unter Stress."
Olaf Behlert, Tierarzt

Auch der Geruch vom Fleisch bringt einige Tierarten durcheinander. "Fleischfresser wie Raubkatzen oder Bären werden allein durch den Geruch des Fleisches irritiert", erklärt der Tierarzt Olaf Behlert. Da könnte das Jagdverhalten der Tiere ausgelöst werden.

Grillen kann auch Haustiere stressen

Übrigens kann intensives Grillen auch unsere Haustiere kirre machen. "Es ist ja bekannt, dass Hunde eine sehr empfindliche Nase haben", sagt Olaf Behlert. Sie könnten durch starken Rauch irritiert werden. "Aber da gibt es auch die Hunde, die aufs Fleisch fixiert sind und durch den Grillgeruch dann zu allen möglichen Sachen animiert werden."

...und dann auch noch der Lärm

An der Isar, beim Tierpark Hellabrunn, hat die Stadt Schilder aufgestellt, um aufmerksam zu machen. Auch ist ein Sicherheitsdienst unterwegs, der die Grillenden ermahnt. Rauch und Grillgeruch sind hier aber gar nicht die einzigen Probleme: "An Straßenlärm sind die Tiere gewöhnt", erklärt Tierpark-Chef Rasem Baban in der SZ, "aber nicht an das Gewummere von Technopartys bis nachts um vier".