Verbraucherpreise2025: Teuerste Weihnachtsschoki ever

Weihnachtszeit ohne Schoko-Nikoläuse, Lebkuchenherzen und Dominosteine? Schmeckt nicht. Das Problem: Noch nie war Weihnachtsschokolade so teuer wie in diesem Jahr – und das, obwohl der Kakaopreis mittlerweile wieder fällt.

Die Weihnachtsschokolade kostet 2025 deutlich mehr als in den letzten Jahren, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Cornelia Braun. Im Schnitt sind Schoko-Weihnachtsmänner seit 2022 um 30 bis 50 Prozent teurer geworden – das schwankt je nach Hersteller, gilt aber für Markenschoki genauso wie für Eigenmarken von Supermarktketten und Discountern. Teilweise haben sich die Preise da sogar verdreifacht.

Das hat die ARD-Verbraucherredaktion zusammen mit der Preis-App Smhaggle und der Verbraucherzentrale Hamburg rausgefunden.

Weihnachtsmarkt in München: Schock, aber trotzdem Lust auf Schoki

Auf dem Weihnachtsmarkt am Münchener Viktualienmarkt waren die meisten Leute geschockt von den Preisen. Einigen war es auch egal. So ganz verzichten wollten die meisten aber trotzdem nicht auf die Weihnachts-Schoki.

"Echt krass, weil man es ja schon ganz gerne kauft, so als Geschenk zum Nikolaus. Also ich würde da nichts kaufen, wenn es so teuer ist."
Umfrage auf dem beim Münchener Viktualienmarkt

Problem war der hohe Kakaopreis

Dass die Schokolade so teuer geworden ist, hat mehrere Gründe.

  • Die Süßwarenindustrie begründet den Anstieg mit dem hohen Kakaopreis: Er hat sich Ende 2024 verdreifacht, auf 12.000 Dollar pro Tonne. Grund dafür seien unter anderem die Spekulationen an den Börsen. Diese treiben den Kakaopreis immer weiter nach oben. Auch schlechte Ernten in Westafrika seien verantwortlich, so die Industrie. Allerdings waren sie – weltweit gesehen – gar nicht so schlecht, da es woanders auch Rekordernten gab, sagt Cornelia Braun.
  • Inzwischen ist der Kakaopreis zwar wieder gesunken – die Weihnachtsschokolade bleibt aber trotzdem teuer. Grund sind langfristige Lieferverträge, sagen die Supermärkte. Wenn Süßwarenhersteller heute Kakao einkaufen, steht der erst in ein paar Monaten als Schokolade bei uns im Regal.

Möglichkeit für Extragewinne

Allerdings nutzen einige Hersteller diesen Zusammenhang auch, um damit Extragewinne zu erzielen, sagen Marktexperten. Die Schokopreise bleiben also hoch, obwohl bereits günstigerer Kakao im Umlauf war und auch verwendet wurde.

"Da würde es mich dann schon interessieren, wie viel letztendlich bei den Kakaobauern übrig bleibt und wie viel letztendlich wirklich an die Marken oder an den Supermarkt geht."
Umfrage auf dem beim Münchener Viktualienmarkt

Bis Schoki wieder günstiger wird, dauerts wohl bis 2026, vermuten Experten. Zunächst muss ja alles verkauft werden, was bis jetzt schon teuer hergestellt wurde. Bis dahin fallen den Münchnerinnen und Münchnern auf dem Weihnachtsmarkt kreative Lösungen ein:

  • "Wenn es mal günstiger ist, eher kaufen."
  • "Wir holen eigentlich weniger Schokolade. Vorteil ist, dass ich dadurch weniger Süßigkeiten esse."
  • "Vielleicht ein paar mehr Spekulatius."
  • "Ich würde überlegen, ob man wirklich einen Schoko-Weihnachtsmann kauft oder einfach eine Tafel Schokolade."