Fußball BundesligaKurskorrektur beim Videobeweis

Es wurde viel diskutiert - auch in den Medien. Wann darf denn der Videoassistent jetzt eingreifen? Jetzt kommt raus: Der DFB hat intern die Regeln angepasst.

Nach Informationen des Sportmagazins Kicker hat der DFB bereits nach dem 5. Spieltag entschieden, die Bedingungen leicht anzupassen unter denen der Videobeweis zum Einsatz kommt. Demnach soll sich der Videoassistent nicht mehr nur bei klaren Fehlentscheidungen, sondern auch bei strittigen Szenen einschalten können.

Die vier Entscheidungen, bei denen sich der Videoschiedsrichter einschalten darf, bleiben aber gleich:

  • Torerzielung
  • Strafstoß
  • Rote Karte
  • Verwechslung eines Spielers

Als Begründung gibt der DFB an, das Spiel gerechter machen zu wollen. Am Ende sollen möglichst nicht noch Fehler nach dem Spiel durch das Fernsehen aufgezeigt werden.

Trotz Fehlern: Videobeweis bleibt

Zuletzt passiert am vergangenen Spieltag (29.10.2017). Im Spiel Stuttgart gegen Freiburg gab es - trotz Videoschiedsrichter - eine klare Fehlentscheidung gegen den Freiburger Abwehrspieler Caglar Söyüncü, der bereits in der 12. Minute mit Rot vom Platz musste. Freiburg spielte die restlichen 80 Minuten in Unterzahl und verlor das Spiel mit 3:0. Nach dem Spiel gab Schiedsrichter Tobias Stieler zu, dass die Entscheidung falsch war, weil keine klare Torchance vereitelt wurde.

Dieser Embed kann leider nur direkt auf der Webseite von Deutschlandfunk Nova angezeigt werden.

Auch eine Woche später bleibt Freiburg-Trainer Christian Streich ungehalten über die Entscheidung. Und auch über das Vorgehen des DFB zur Anpassung der Bedingungen, unter denen der Videoschiedsrichter eingreifen darf. 

"Am Videobeweis, da bin ich mir sicher, wird festgehalten - aber es muss weiter daran gearbeitet werden."
Klaas Reese, Deutschlandfunk Nova Sportredaktion

Trotzdem ist sich Deutschlandfunk Nova Sportredakteur Klaas Reese sicher: Der Videobeweis bleibt. Zum einen, weil das Projekt einfach unglaublich viel Geld und internationale Anstrengungen gekostet hat. Zum anderen will man den Fußball fairer machen, zum Beispiel, weil Tore, die mit der Hand erzielt wurden, klar erkannt werden oder Strafstöße gegeben werden können, die der Schiedsrichter auf dem Platz nicht geben konnte, weil er die Situation nicht richtig gesehen hat.