UEFA-EURO-2016Für Stimmung sorgen die Gäste

Das Problem mit den Hooligans scheint gelöst, dennoch ist von Euphorie bei der Fußball-EM noch nicht viel zu spüren. Auch weil es in Frankreich neben Ballgekicke noch andere Sportarten gibt, die viele Fans haben.

Alles fing unter sehr schlechten Vorzeichen an, bei der Fußball-EM in Frankreich. Die Angst vor Terroranschlägen, Proteste gegen die Arbeitsmarktreform und dann kamen in den ersten Tagen auch noch die Vorfälle mit den Hooligans dazu. Mittlerweile scheint alles ein bisschen beruhigt zu haben. Und statt gewaltbereiten Asozialen bevölkern jetzt irische Fans die sozialen Netzwerke, die eine Beule in einem Autodach reparieren oder französische Babys in den Schlaf singen.

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Unser Korrespondent Matthias Friebe ist in den ersten Wochen der EM viel herumgekommen und erlebt die französischen Gastgeber als sehr freundlich. Und je nachdem, wo er sich aufhält, gelingt es ihm sogar, ganz um den EM-Hype herumzukommen, wenn er nicht gerade von den Fanmeilen berichtet.

"Gerade in Paris ist es nicht so, dass die ganze Stadt völlig aus dem Häuschen ist."
Matthias Friebe, Korrespondent bei der EM in Frankreich

Eine positive Entwicklung ist in jedem Fall, dass es rund um die Hooligans ruhig geworden ist. Die Stimmung ist darum deutlich besser geworden, sagt Matthias. Euphorie sei allerdings noch nirgendwo ausgebrochen. Wobei man wissen muss: Frankreich ist nicht das geborene Fußballland. So ist bei unseren Nachbarn weiterhin der Radsport ein großes Thema und in vielen südlichen Regionen Frankreichs spielt Rugby eine viel größere Rolle als Fußball. Es ist also nur logisch, dass die Fußball-EM in Frankreich nicht alles überlagert.

Für die große Stimmung müssen also die Besucher sorgen. Nachdem die Iren und die Nordiren nach ihren Niederlagen im Achtelfinale abreisen, müssen es jetzt andere Nationen richten. Matthias setzt da zum einen auf die Polen, die in Saint Etienne ganz schön Lärm gemacht haben. Und auch die walisischen Fans singen sehr gerne. Dazu kommt: Mit Deutschland gegen Italien steht jetzt ein echter Klassiker auf dem Programm und auch mit Frankreich gegen Island ist noch ein weiterer stimmungsvoller Höhepunkt zu erwarten.