Satiriker Younes Al-Amayra"Ramadan ist die Zeit, die für dich gedacht ist"

Es ist Ramadan. Für Musliminnen und Muslime ist der Fastenmonat eine Zeit der inneren Einkehr und des Zusammenseins. Satiriker und Islamwissenschaftler Younes Al-Amayra erzählt, was die Zeit des Ramadan für ihn bedeutet.

Datteln und Wasser dürfen für Younes Al-Amayra beim Fastenbrechen nicht fehlen. Datteln mochte der Satiriker (unter anderem bekannt von den Datteltätern) und Islamwissenschaftler früher eigentlich nicht. Mittlerweile hat er die Frucht schätzen gelernt, sagt er.

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Das gemeinsame Fastenbrechen nach Sonnenuntergang ist für ihn ein besonderes Ritual des Ramadan, weil er dann mit seiner Familie und Freund*innen zusammenkommt. Dazu lädt er auch gerne seine nicht-muslimischen Freund*innen ein. "Manche sagen sogar, das ist die beste Zeit, weil es dann das beste Essen gibt", erzählt Younes.

Younes Al-Amayra (2015)
"Ich finde die Zeit sehr schön, weil auch meine Freunde viel mehr zusammenkommen."
Younes Al-Amayra, Satiriker und Islamwissenschaftler

Ramadan: Essen, beten, ruhen

Neben dem gemeinsamen Essen, ist der Fastenmonat für ihn eine Zeit, in der er zur Ruhe kommt. "Alles verlangsamt sich ein bisschen", sagt Younes Al-Amayra. Durch den Verzicht kann er sich seinen religiösen Praktiken widmen. Das tägliche rituelle Gebet ist zum Beispiel ist eine Praktik, die im Alltag etwas untergehen kann.

Younes geht davon aus, dass viele Muslim*innen mit den fünf Gebeten am Tag (in der Morgendämmerung vor Sonnenaufgang, nach dem Höchststand der Sonne. zwischen Mittag und Abend, zwischen Sonnenuntergang und Dämmerung und in der Dunkelheit vor der Morgendämmerung) "oft nicht so ganz hinterherkommen". Im Ramadan ist für diese und andere religiöse Praktiken mehr Zeit, sagt er. Es gehe darum, die eigene Beziehung zu Gott zu pflegen.

"Die Zeit des Ramadan ist genau die Zeit, die für dich gedacht ist."
Younes Al-Amayra, Satiriker und Islamwissenschaftler

Essen, Trinken, Freunde treffen oder andere Aktivitäten wie Sport finden von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang dafür nicht statt. Das alles verlagert sich auf den Abend. Tagsüber entstehen so mehr Ruhepausen, die auch dazu einladen, mal einen Mittagsschlaf zu machen, erklärt er.