ZölibatSex, der nicht sein darf

Was tun, wenn der eigene Lebensentwurf scheitert? Im „normalen“ Leben ist das schon schlimm genug, als Priester, der am Zölibat scheitert, hat man ein existentielles Problem. Da bleibt nur: Augen zu und weiter machen oder offiziell machen und dann raus aus der Kirche. Eine Stunde Liebe, jeden Freitag ab 20 Uhr.

Kind oder Karriere, Fleischfresser oder Vegetarier, monogam oder polygam. Alles schwerwiegende Entscheidung, die irgendwann jeder von uns im Laufe seines Lebens trifft. Das Gute an diesen Entscheidungen: Sie können revidiert werden. Anders geht es katholischen Priestern. Einmal Priester, immer Priester. Einmal Zölibat, immer Zölibat. Diese Entscheidung dürfen Priester niemals revidieren - das verbietet ihnen ihr Arbeitgeber, die katholische Kirche.

Heimlicher Sex oder Hose runter!

Aber was ist, wenn ein Priester irgendwann in seinem Leben feststellt: "Ich kann und will nicht mehr sex- und beziehungslos leben?" Dann hat er ein existenzielles Problem. Da bleibt nur heimlich Sex oder offiziell die Hosen runter lassen mit der Konsequenz die Kirche verlassen zu müssen. Etwas anderes lässt das Zölibatsgesetz nicht zu.

Dieser Embed kann leider nur direkt auf der Webseite von Deutschlandfunk Nova angezeigt werden.

Ein Schritt also, der wohl überlegt sein will. Ein Schritt, bei dem Hilfe und Beratung erforderlich ist. Die bietet Joachim Reich an. Er ist der einzige Sexualtherapeut in Deutschland, der eine Zölibatsberatung anbietet. Wer als katholischer Priester, der aus der Kirche ausgetreten ist, weiß nämlich genau, wie schwierig das ist.