AchtsamkeitAktivismus-Burn-out: Helfen, ohne dabei auszubrennen

Für eine gerechtere Welt einstehen, für mehr Klimaschutz kämpfen und gegen Rassismus. Wer sich engagiert, hat ein hohes Burn-out-Risiko. Wir klären, wieso und wie man sich dagegen schützen kann.

Menschen, die Gutes tun, sind oft schnell überlastet. Wer Menschen hilft, Wale rettet, das Klima schützt, hat nie Feierabend. Wer Kinder erzieht, alten Menschen betreut und gegen Rassismus kämpft, ist nie fertig mit der Arbeit.

Deswegen ist die Gefahr in Heilberufen und im Aktivismus das Risiko besonders hoch, auszubrennen.

"Da ist einmal dieses Gefühl der Erschöpfung, körperlich, so ein Energiemangel, Müdigkeit – auch emotional. Sodass man dann anfängt, eine geistige Distanz zu seiner Arbeit zu haben und dauerhaft negativ ist, irgendwann sogar zynisch wird. Wenn man zum Beispiel anfängt, seine Klienten zu verspotten, dann steckt man schon sehr tief drin."
Main Huong

In einer Studie wurden 30 Aktivist*innen interviewt, die sich gegen Rassismus einsetzen und an Burnout litten. Als Hauptursachen für den Burn-out wurden identifiziert:

  • Emotionale Ursachen: Hohes Verantwortungsgefühl, Gefühle von Isolation. Verständnis der ganze Tragweite von Rassismus. Der Drang zu Veränderungen. Und der Zynismus, dass diese so langsam sind.
  • Strukturelle Ursachen: Hilflosigkeit im Angesicht des Bergs an Aufgaben.
  • Backlash/Gegenreaktion: Anfeindungen wegen der Aktivitäten. Mangelnde Wertschätzung.
  • Die Bewegung/Gruppen selbst: Wettbewerb, mangelnde Kooperation, Anfeindungen, Vorwürfe.
"Viele, die fürs Gute kämpfen, sagen oft: Für so etwas Banales wie Achtsamkeit, Schlaf, Meditation oder mit den eigenen Gefühlen einchecken – dafür habe ich keine Zeit, ich habe ein Ziel. Das ist wichtig! Und dann ist es leider irgendwann zu spät."
Diane

Main Huong und Diane haben auch Übungen mitgebracht. Wie zum Beispiel fürs Selbstmitgefühl. Mehr Studien, Übungen und Ideen, wie ihr auf euch achtgeben könnt – gerade wenn ihr Gutes tut – gibt es in dieser Folge von Achtsam.