AstrophysikAsteroid Florence fliegt vorbei

Er heißt "Florence" und ist der größte Asteroid seit 100 Jahren, der unserem Planeten nahe kommt. Nahe heißt in diesem Fall: Er rast in sieben Millionen Kilometer Entfernung an der Erde vorbei. Trotzdem richten Wissenschaftler gespannt ihre Radargeräte auf ihn.

Der Asteroid heißt Florence – benannt nach Florence Nightingale. Immer diejenigen, die so einen Himmelskörper entdecken, dürfen dann auch einen Namen aussuchen. Der Entdecker dieses Asteroiden, der heute (01.09.2017) der Erde ziemlich nahe kommt, hatte sich 1981 also für den Namen der Frau entschieden, die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt.

Florence ist ein Gesteinsbrocken, der wahrscheinlich aussieht wie eine verbeulte Kartoffel, vermutet der Wissenschaftsjournalist Michael Büker. Der Asteroid ist mit seinen vier Kilometern Durchmesser vergleichsweise groß und er gehört in die Gruppe der "möglicherweise gefährlichen Asteroiden", weil er der Erde ziemlich nahe kommt. Für uns hört sich sieben Millionen Kilometer nicht besonders nah an. Aber es kommt natürlich immer auf die Relation an.

"Wenn man sich anschaut, wie weit die anderen Planeten und die Sonne entfernt sind, dann ist das auf jeden Fall nah dran. Allerdings ist es immer noch 20 Mal so weit weg wie der Mond."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

Für Forscher ist Florence interessant, weil er relativ nah vorbeizieht. Sie können dann die Umlaufbahn gut beobachten, erklärt Michael Büker. Die Wissenschaftler schauen genau, wo der Asteroid am Himmel vorbeizieht, in welchem Winkel, in welcher Geschwindigkeit und zu welcher Zeit. Aus den Daten können sie präzise berechnen, wann er wo in Zukunft sein wird.

"Denn auch wenn uns der Asteroid jetzt verfehlt, dann ist es nicht gesagt, dass das in einigen hundert Jahren immer wieder gut gehen wird."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

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Von Florence wissen wir, dass er uns in den nächsten 400 bis 500 Jahren nicht gefährlich wird. Es kann im Sonnensystem aber immer sein, dass er auf seinem Weg auf einen anderen Körper trifft und von seiner berechneten Bahn abgelenkt wird. Darum sind Forscher so interessiert daran, genau hinzuschauen.

"Ein Asteroid der vier Kilometer groß ist wie Florence – wenn er denn auf die Erde einschlagen würde – wäre schon eine globale Katastrophe."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

Gefährlich werden Asteroiden erst, wenn sie uns näher kommen als der Mond. Sobald ein Asteroid die äußere Erdatmosphäre berührt, besteht die Chance, dass er gebremst wird und auf die Erde fällt. Die Erdatmosphäre reicht einige hundert Kilometer ins Weltall. Michael Büker sagt: "Auf diesen Skalen muss man genau hinschauen."

"Wir haben also Glück, dass er dieses Mal und die nächsten paar hundert Jahre sicher vorbeifliegt."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

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