BelastungsstörungenTraumasensitive Achtsamkeit

Über die Achtsamkeitspraxis im Zusammenhang mit posttraumatischen Belastungsstörungen oder posttraumatischem Stress.

"Ja meditieren schön und gut, aber was, wenn dann alte Traumata wieder hochkommen?" Diese Frage erreichte und mehrfach per Mail.

Was ein Trauma ist

In der Psychologie verstehen wir unter einem Trauma ein zutiefst erschütterndes Ereignis, das häufig mit einer außergewöhnlichen Bedrohung für das Leben oder die Gesundheit einhergeht. Es handelt sich also um ein "anormales" Geschehen, und es ist normal, wenn Betroffene mit ausgeprägtem Entsetzen, starker Furcht oder Hilflosigkeit reagieren, so die Psychologin Main Huong Nguyen.

"Alle Erfahrung, die man nach einem so heftigen Ereignis hat, also dass man zum Beispiel verwirrt ist, dass man Angst hat, Schlafstörungen, das sind alles normale Reaktionen. Denn so was ist ja eine Akutbelastung. Es ist ganz wichtig, da gerade am Anfang zu normalisieren. So was passiert erst mal, das heißt nicht, dass man eine Belastungsstörung hat."
Main Huong

Außerdem erklären die beiden Moderatorinnen den Unterschied zwischen einer posttraumatischen Belastungsstörung und posttraumatischem Stress. Sie geben euch Informationen, wie ihr eure Achtsamkeitspraxis sinnvoll anpassen könnt.

"Traumasensitive Achtsamkeit ist zunächst einmal: Anerkennen, dass es gewissen Symptome gibt. Aber man sollte das als Kontinuum ansehen: Am extremen Ende ist es eine posttraumatische Belastungsstörung, aber wenn jemand an traumatischem Stress leidet, dann wird der auch anders reagieren als jemand, der tiefenentspannt ist."
Main Huong


Wichtiger Hinweis

Die in diesem Artikel und in unserem Podcast veröffentlichten Informationen sind nach bestem Wissen recherchiert. Sie können aber in keinem Fall eine Diagnose oder Behandlung durch eine Fachperson ersetzen.

Wer selbst Hilfe braucht, kann sich telefonisch oder online bei der Telefonseelsorge melden. Unter den kostenlosen Hotlines 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222 könnt ihr euch anonym und vertraulich beraten lassen. Weitere Hilfsangebote haben wir hier für euch aufgelistet.