Simuliertes ErbrechenKotzroboter im Dienst der Wissenschaft

Wenn sich jemand übergibt, kann das ansteckend sein. Das haben Wissenschaftler aus den USA nachgewiesen. Einige Studien hatten schon darauf hingewiesen, dass Viren über die Luft übertragen werden können, aber der Nachweis fehlte noch.

Lange wussten Wissenschaftler nicht, wie sie belegen können, dass Erbrechen ansteckend sein kann. Denn es ist nicht so einfach an eine Luftprobe aus der Nähe einer Person zu kommen, die sich gerade übergibt. Deshalb haben Mikrobiologen aus North Carolina eine Art Brechmaschine konstruiert, die den oberen Verdauungstrakt simuliert.

"Noroviren können schon ab 20 Viruspartikeln ansteckend sein. In diesem Versuch haben die Forscher selbst bei einer geringen Konzentration mindestens 36 Viruspartikel in dem Kasten gefunden."
Kerstin Ruskowski, DRadio Wissen

In einen Behälter, den die Wissenschaftler als den Magen der Maschine definierten, haben sie dann eine Mischung aus einer speichel- und puddingartigen Masse gefüllt, die mit einem harmlosen Virus infiziert war. Das Gerät hat das Gemisch dann in eine Box erbrochen. Daraus entnahmen die Forscher dann Luftproben.

Grace Tung Thompson erklärt, wie der "Kotzroboter" funktioniert

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Nachweis geglückt: Viren in minimaler Konzentration

Und tatsächlich: Die Wissenschaftler konnten das Virus darin nachweisen, wenn auch in minimaler Konzentration. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass man sich über die Luft bei einem Erbrechenden anstecken kann. In einem Schwall können nämlich 36 bis weit über 10.000 Viruspartikel stecken.

Vomiting Larry - A demonstration and explanation from his creator

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