Wie wir empfindenEmotionskarte macht unser Gefühlsspektrum hörbar

Wie hört sich Leidenschaft an, wie drücken wir aus, wenn wir negativ überrascht sind, oder verwirrt? Auf einer Emotionskarte können wir ein breites Spektrum unserer Empfindungen jetzt nachhören und sehen gleichzeitig, wie verschiedene Emotionen zusammenhängen.

Es ist schon erstaunlich, was wir mit Worten wie Ups, Oh oder Wow und Aua alles ausdrücken können. Das sind typische Gefühlslaute, mit denen wir ein sehr großes Spektrum unserer Empfindungen hörbar machen können. Forscher der Uni Berkley wollten wissen, wie viele Emotionen wir zuverlässig mit Gefühlslauten ausdrücken können. In ihrer Studie kommen sie zu dem Ergebnis: Es sind 24. 

24 Emotionen auf interaktiver Karte

Darunter sind Angst, Wut, Ekel aber auch Staunen, Bewunderung und Zufriedenheit. Alle 24 Emotionen haben die Forscher auf einer interaktiven Karte zusammengetragen. Wir empfehlen dringend, sie einmal anzuklicken und mit der Maus drüber zu fahren. Einerseits, weil es sehr komisch ist - andererseits, weil wir hier auch die Zusammenhänge unserer Emotionen sehr gut erkennen können. 

Screenshot der Emotionskarte

Welche Emotionen etwas miteinander zu tun haben, wo es Überschneidungen gibt, oder was unvereinbar auseinander liegt, ist hier grafisch nachvollziehbar (und hörbar) aufbereitet. Das Ergebnis findet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries teilweise überraschend.

"Interessant finde ich, dass zum Beispiel Überraschung positiv oder negativ sein kann, oder Ekel und Traurigkeit fast auf Inseln liegen, also gar nicht verbunden sind mit anderen Emotionen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries.

"Interessant finde ich, dass Ekel und Traurigkeit gar nicht verbunden sind mit anderen Emotionen."
Veronika von Borries, Deutschlandfunk Nova

Das Ergebnis basiert auf rund 2000 emotionalen Ausrufen, die die Forscher aufgezeichnet haben. Zum Großteil wurden sie von Schauspielern eingesprochen, andere Ausrufe kommen aus dem Alltag. Um die Laute möglichst authentisch zu produzieren, wurden den Menschen Videos vorgespielt in denen Situationen zu sehen waren, die Emotionen auslösen und dazu sollten sie den passenden Laut erzeugen. 

Die genaue Anordnung dieser Laute auf einer Karte ist dann in einem zweiten Schritt entstanden. Die etwa 2000 Emotionslaute wurden anderen Leuten vorgespielt, die sagen sollten, welche Art von Gefühl oder Emotion sie heraushören und welchen Tonfall sie haben. 

Für die Psychologen ist die Karte ein guter Überblick über die Palette menschlicher Emotionen. Sie könnte aber auch eingesetzt werden, um Spracherkennungsprogramme besser zu machen, oder um Menschen zu helfen, die Emotionen nicht so gut lesen und deuten können - Menschen aus dem Autismus-Bereich zum Beispiel.

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