ImmunsystemVirus, jetzt gibt's aufs Maul

Unser Körper ist warm, weich und kuschelig feucht - und damit ein idealer Nährboden für Krankheitserreger, sagt Notfallmediziner Johannes Wimmer. Unser Immunsystem hilft uns, gesund zu bleiben und zu überleben.

Egal, ob Würmer, Viren, Bakterien oder Schimmelpilze - sie alle fühlen sich auf uns und in uns sehr wohl. Unser Körper bietet die besten Voraussetzungen dafür, dass sie sich vermehren und verbreiten können. Das Einzige, was uns vor ihnen schützt, ist unser Immunsystem. 

Körpereigene Abwehr: spezifisch und unspezifisch

Es gibt zwei Arten von körpereigener Abwehr, sagt Mediziner Johannes Wimmer: zum einen die unspezifische, die erst mal alles angreift, was unserer Gesundheit potenziell schaden könnte. Und es gibt die spezifische Abwehr, die er "das Gehirn" nennt: 

Dieser Teil des Immunsystem speichert Informationen über Krankheitserreger, von denen es bereits angegriffen wurde. Wenn beispielsweise bestimmte Viren ein zweites Mal in den Körper eindringen, "weiß" er, wie er sich gegen sie wehren kann. Diesen Prozess aktivieren wir auch mit Impfungen gegen bestimmte Krankheiten. 

"Unser Körper bietet die idealen Voraussetzungen, damit sich insbesondere Bakterien vermehren können. Und damit das nicht passiert, müssen wir uns wehren."
Johannes Wimmer, Notfallmediziner

Wenn wir uns mal schlapp fühlen, liegt das oft daran, dass wir unser Immunsystem oft selbst schwächen, sagt der Notfallmediziner. Wir schlafen nicht, wenn wir müde sind, sitzen zu oft in zu warmen Räumen und bewegen uns zu wenig. 

Wenn das Immunsystem geschwächt ist, komme es auch mal zu einem Infekt. Dabei sei es so leicht, unser Immunsystem dabei zu unterstützen, seinen Job zu tun, meint Johannes Wimmer. 

"Wir sind die einzigen Säugetiere, die sich selbst vom Schlafen abhalten. Das bedeutet: Die Abwehrkräfte werden geschwächt."
Johannes Wimmer, Notfallmediziner

Vielen von uns nehmen, wenn sie sich im Winter mal angeschlagen fühlen, Vitaminpräparate ein. Diese Mittel kosten oft viel Geld, ihre Wirkung sei umstritten, so Johannes Wimmer. Vitaminpräparate brauche eigentlich niemand. Viel wichtiger sei es, auf den eigenen Körper zu hören und mitzubekommen, wenn er erschöpft ist. 

Bewegung und Haferflocken

Um sein eigenes Immunsystem zu unterstützen, geht Johannes Wimmer gerne mal zu Fuß zur Arbeit. Damit tut man schon viel Gutes für den eigenen Körper, sagt er. Und es müssen auch nicht immer Zitrusfrüchte sein - Haferflocken zum Frühstück bieten beispielsweise "Vitamine ohne Ende", weiß der Arzt.

"Es ist natürlich irgendwie cool, wenn ich mir denke, ich kann mich halb zu Tode arbeiten, gehe hart feiern, trinke zu viel, rauche noch und ernähre mich ungesund, dann nehme ich mal einen kleinen Schluck aus so einer Kapsel, und alles ist wieder gut. Das ist halt Quatsch."
Johannes Wimmer, Notfallmediziner

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