Mein LebenWarum ich keine Kinder möchte

Ein Baby zu bekommen gehört nun mal zur Familienplanung einfach dazu. Oder? Nein, nicht jede und jeder teilt die Idee von diesem Lebensentwurf. In der Ab 21 reden wir darüber, wie es ist, ganz bewusst keine Kinder zu wollen.

Carina ist 24. Während andere in ihrem Alter Babyträume vor Augen haben oder zumindest in ferner Zukunft Nachwuchs möchten, weiß Carina schon jetzt, dass ein biologischer Kinderwunsch so gar nicht ihr Ding ist. Mehr noch: Sie spielt sehr konkret mit dem Gedanken, sich sterilisieren zu lassen. Warum sie so denkt und fühlt, erzählt sie uns im Gespräch. "Einer der Hauptgründe, warum ich mir relativ sicher bin, dass ich keine Kinder haben möchte, ist meine posttraumatische Belastungsstörung."

Lebensmodell - Kein Kind

Und was, wenn man es später dann doch irgendwann bereut, keine Kinder bekommen zu haben? Timo Storck ist psychologischer Psychotherapeut an der Psychologischen Hochschule Berlin. Er erklärt uns, wie Menschen mit der Entscheidung umgehen, keine Kinder zu bekommen.

"Diejenigen, die bei der Entscheidung zögerlich sind, erleben oft die Einschränkungen in der sonstigen Lebensführung, die eine Elternschaft mit sich bringen kann."
Timo Storck, psychologischer Psychotherapeut an der Psychologischen Hochschule Berlin.

Jan Schippman war sich ganz sicher, als er sich dazu entschied, die Samenleiter durchtrennen zu lassen. Uns hat von seiner Entscheidung für die Vasektomie erzählt.

Wissenswertes zum Kinderwunsch

  • In Deutschland leidet jedes zehnte Paar unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Bei Frauen kann die Ursache körperlich, aber auch psychisch sein. Ein Onlineprogramm aus den USA soll in beiden Aspekten helfen.
  • Auch dank der medizinischen Entwicklung könnte vielen Betroffenen inzwischen geholfen werden. Doch in Deutschland gilt ein fast 30 Jahre altes Embryonenschutzgesetz (ESchG), das viele Behandlungen untersagt.
  • Gut zu wissen: Viele von uns haben den Wunsch, eine Familie zu gründen, doch Kinderwunsch ist nicht gleich Kinderwunsch: Die Zwillingsschwestern Nina und Lara ziehen zum Beispiel gemeinsam ein Kind auf.
  • Wie man das richtige Familienmodell findet, jenseits der konventionellen Mama-Papa-Kind-Schablone, fragt sich auch der schwule Mann Stefan.
  • Warum aber schieben immer mehr Paare ihren Kinderwunsch auf? Wie erleben Mütter und Väter jenseits der 40 ihre späte Elternschaft und wie reagiert ihr Umfeld darauf? Welche Anreize könnte die Politik schaffen, damit die Familienplanung früher umgesetzt werden kann? Antworten geben die Medizinerin Katrin van der Ven vom Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Bonn und Eric Breitinger, Autor des Buchs "Späte Kinder – Vom Aufwachsen mit älteren Eltern".