LuxusbrandsWarum sie so faszinierend sein können

Für Lara hat Luxus verschiedene Namen: Prada zum Beispiel oder Dior. Ihre Leidenschaft teilt sie auch im Netz. Was manche von uns an teurem Zeug reizt und welch riesigen Umsätze die Luxusindustrie macht, erklärt Wirtschaftsjournalistin Anne-Catherine Beck.

Zeit ist für Lara wahrer Luxus. Aber nicht nur das. Lara steht auch auf materiellen Luxus. Die teuerste Handtasche, die sie besitzt, die Neverfull-Handtasche von Louis Vuitton, schätzt sie auf inzwischen 2.000 Euro. Ein Betrag, den die Tasche ihrer Meinung nach Wert ist.

"Man zeigt sich Dinge, die auf den ersten Blick nicht unbedingt teuer aussehen müssen, von denen die Community aber weiß, dass sie besonders sind."
Lara, Modedesignerin und Influencerin

Je höher die Exklusivität, desto höher der Wert

Dass Lara dermaßen von Luxusbrands überzeugt ist, erklärt sie sich damit, dass sie als Modedesignern das Hintergrundwissen für Qualität, Verarbeitung, Originalität und Wirkung von Produkten hat. Aber sie sagt, es geht ihr durchaus auch darum, etwas zu haben, das nicht alle haben, Stichwort: Exklusivität.

"Ich könnte definitiv ohne Luxusprodukte leben. Aber es ist trotzdem schön, ein bisschen Luxus zu haben."
Lara, Modedesignerin und Influencerin

Inzwischen verdient Lara als Influencerin für Luxusprodukte Geld. 1.000 bis 3.000 Euro pro Monat gibt sie für neue Produkte aus. Als reine Privatperson würde sie sicher nicht regelmäßig so viel Geld ausgeben, sagt sie. Als Unternehmerin gehöre es aber dazu, die neuesten Dinge und Trends zu haben und zu präsentieren.

Luxusbrands machen sich Influencer zunutze

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Tatsächlich spielt Social Media für die Vertreibung von Luxusbrands eine riesige Rolle, erklärt Wirtschaftsjournalistin Anne-Catherine Beck, die für den Deutschlandfunk Nova Podcast What the Wirtschaft?! darüber recherchiert hat, wie das Geschäft mit dem Luxus funktioniert.

Zwar ist es immer noch so, dass Luxusprodukte überwiegend von sehr wohlhabenden Menschen gekauft werden, gleichzeitig lässt sich beobachten, dass immer mehr junge Menschen Luxusprodukte konsumieren, wenn sie auf Social Media beworben werden.

"Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigt, dass 40 Prozent aller Luxuskäufe von sozialen Netzwerken beeinflusst werden."
Anne-Catherine Beck, Wirtschaftsjournalistin

Wer die Faszination hinter Luxusprodukten verstehen will, muss die psychologische Komponente dahinter verstehen, so Anne-Catherine Beck. Wenn wir lange auf Produkte warten müssen und sie nur in geringer Stückzahl daherkommen, werden sie zu etwas Besonderem. Vielleicht tragen und besitzen diese Produkte auch sonst nur "Stars", also Menschen, die uns beeindrucken. Die Schlussfolgerung kann dann sein: Besitze ich das Produkt auch, bin ich ebenfalls besonders.

Luxusindustrie so umsatzstark wie manche Staaten

Übrigens gehören die allermeisten Luxusmarken – darunter Luis Vuitton, Hermes und Balenciaga – den zwei französischen Konzernen LVMH und Kering. Sie profitieren enorm von dem Verlangen nach Luxusbrands, sagt Anne-Catherine Beck. Alleine LVMH machte 2022 80 Milliarden Euro Umsatz. Insgesamt entspricht der Umsatz der Luxusindustrie insgesamt sogar dem Bruttoinlandsprodukt ganzer Länder wie Tschechien oder Columbien.