Verräterische FotosReflexion im Auge: Foto verrät Wohnort von Promi

Ein Stalker hat den Wohnort des japanischen Pop-Stars Ena Matsuok herausgefunden – mithilfe eines winzigen Details auf einem Foto.

In Krimis ist das eine beliebte Szene: Die Kommissarin guckt sich Bilder und Videoaufnahmen immer wieder an. So lange, bis ihr das entscheidende Detail auffällt, das sie und andere bei den dutzenden Sichtungen davor übersehen haben.

Fotos verraten mehr als gedacht

Wenn ein solcher Vorgang am Ende zur Aufklärung eines Verbrechens beiträgt, haben die meisten vermutlich nichts dagegen. Doch was, wenn man selbst betroffen ist? Wenn ein Fan oder sogar Stalker Informationen über einen selbst herausfindet, die man eigentlich gerne für sich behalten hätte?

"Der Angeklagte hat einen bemerkenswerten Aufwand betrieben, um den Wohnort dieser Musikerin ausfindig zu machen."
Andreas Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Genau das ist jetzt der japanischen Musikerin Ena Matsuok passiert. Ein Stalker, der inzwischen angeklagt ist, hat die Selfies der Musikerin so lange studiert, bis ihm das entscheidende Detail aufgefallen ist: Der Name der U-Bahn-Station, der sich im Auge der Musikerin spiegelt.

Auch in professionellen Aufnahmen finden sich immer wieder Reflexionen in den Augen der Fotografierten, zum Beispiel eine Blitzanlage. Dass eine brauchbare Information einem Handy-Selfie zu entnehmen ist, dürfte aber eher selten sein und erst durch die guten Kameras neuerer Smartphones ermöglicht werden. Das Foto – bei Twitter zu sehen – sieht auf den ersten Blick nicht danach aus, als könne man im Auge irgendetwas erkennen.

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Der Beschuldigte hat das Verfahren nicht nur bei Fotos angewendet. Er hat auch in den Videos der Musikerin nach Hinweisen auf ihren genauen Wohnort gesucht. Mithilfe von Google Street View, eigener Beobachtung (er hat vor Ort auf die Musikerin gewartet und sie verfolgt) und diverser Videos, in denen zum Beispiel die Vorhänge der Wohnung zu sehen sind, hat er den genauen Wohnort inklusive Etage im Wohngebäude herausgefunden.

Wer Wohnort und andere persönliche Daten unbedingt für sich behalten will, sollte also beachten: Selbst kleinste Details in Fotos und Videos können Geheimnisse verraten.