re:publica-AusgabeKinetischer Sand, Kabel-Aufrollen und Reißverschlussklinik

In der re:publica-Spezialausgabe von Netzbasteln stellt Moritz Metz gleich drei kleine DIY-Projekte vor: selbstgemachter Supersand, kleine Taschen für aufgewickelte Kopfhörer und das Reparieren von Reißverschlüssen.

Gleich drei Bastelprojekte in einer Netzbastel-Sendung? Ausnahmsweise ja! Bei der Berliner Internet-Konferenz re:publica 2018 hat unser Netzbastel-Profiamateur Moritz Metz nicht nur auf Bühne 2 über "99 ganz legale Netzbasteltricks" referiert, sondern auch zwei Workshops am Stand von Deutschlandfunk Nova veranstaltet. Und die Erkenntnisse dieser Workshops sind spannend genug für eine Stunde Netzbasteln:

1. Kinetischen Sand herstellen

In Industrieller Herstellung besteht die beliebte Spielzeugmasse angeblich aus "nur" rund 98 Sand und 2 Prozent PDMS-Silikonöl Polydimethylsiloxan. Wieso diese Mischung als DIY-Projekt nicht zufriedenstellend funktioniert, ist unklar. Experten in Chemie-Foren gehen davon aus, dass es an der mikroskopischen Beschaffenheit des Quarzsandes liegt - und eventuell muss der Sand auch noch stundenlang gebacken werden. Aber es geht auch ohne Geheimrezept - mit Quarz-Sand, Spülmittel und Speisestärke.

Die Zutaten für Kinetischen Sand. Silikonöl wird nur bei kommerziellen Produkten verwendet. Mit Baumarkt-Quarzsand funktioniert es nicht.
Auf eine Tasse Sand kommen ca. ein bis zwei Esslöffel Spülmittel, Speiseöl und Stärke.
Das durchgeknetete Ergebnis fühlt sich sehr "kinetisch" und dabei noch gut an.

2. Cord-Tacos nähen

Am zweiten Workshop-Nachmittag hat die Produktdesignerin Anne Will mit den re:publica-Gästen Cord-Tacos genäht, aus einer alten Deutschlanfunk-Nova Werbeplane. Cord-Tacos sind kleine Taschen zum Aufbewahren von aufgerollten Kabeln und Kopfhörern. In Netzbastel-Ausgabe 98 sprechen wir über das richtige Aufrollen von In-Ear-Kopfhörern:

Am besten mit zwei Fingern eine Heavy-Metal-Pommesgabel formen und das Kabel dort herumwickeln. Wichtig bei allen Kabeln: Niemals stramm um Ecken wickeln oder in kleinen Radien, sonst beschleunigt das die Gefahr des Kabelbruchs.

Kabelzusammenrollen geht gut mit der Heavy-Metal-Pommesgabel - und danach ab damit ins Cable-Taco.

3. Reißverschlussklinik

Reißverschlüsse sind die empfindlichsten Teile von Kleidungsstücken, Taschen und Rucksäcken. Muckt ein Reißverschluss, reißt er oft das gesamte Stück in den Abgrund. Dabei kann man an Reißverschlüssen einiges reparieren - zum Beispiel die Kunststoffspirale wieder annähen.

Aber auch die Pflege ist wichtig, zum Beispiel mit Silikonspray oder einfach dem Graphit eines Bleistiftes. Wir fassen die häufigsten Fälle der re:publica-Reißverschlusklinik zusammen - und die besten Reparatur-Tricks, wie bereits ausführlich in Netzbasteln-Ausgabe #024 erprobt.

Reißverschlusspflege gelingt oft schon mit Nadel und Zwirn, manchmal auch einem Reparaturset. Bei der Pflegeschmierung helfen Silikonspray oder Graphit.

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