SelbstfürsorgeWie wir unsere Psyche schützen

Stress, Zukunftsangst und Einsamkeit. Lockdown Light hat begonnen und mit ihm die Belastung unserer Psyche. In der Ab 21 klären wir, was wir gegen die negativen Gefühle im Kopf tun können.

Jule hat 2019 die Diagnose bekommen: Depression. Ihr Umfeld hat gemischt auf ihre Krankheit reagiert. Ihr Ausweg aus Missverständnissen war, offen damit umzugehen. Jule hat dann begonnen, über ihre Situation auf Instagram aufzuklären. Im Gespräch erzählt sie davon und verrät uns ihre mentalen Strategien während des Lockdowns.

"Ich finde es wichtig, anderen Menschen zu verdeutlichen, dass ich mit dieser Krankheit lebe. Ich bin aber auch nicht nur diese Krankheit."
Jule, postet auf Instagram über ihre psychische Gesundheit

Was uns in Krisenzeiten mental stützt

Der zweite Lockdown setzt vielen von uns schon jetzt zu. Die klinische Psychologin und Körper-Therapeutin Toyah Priyadarshini Sitz weiß um unsere negativen Gefühle und Einsamkeit Bescheid. Sie erklärt uns, wie wir während der Pandemie auf die Psyche achtgeben können.

"Das Bild von dieser Eiche im Wald, ich muss ganz massiv und standhaft sein, ist totaler Quatsch."
Toyah Priyadarshini Sitz, klinische Psychologin und Körper-Therapeutin

Wissenswertes zur Psyche während Corona

  • Übrigens: Vor allem während der Pandemie kann sich der Stress von Eltern auch direkt auf die Kinder übertragen. So steht und fällt der Angstpegel der Kleinen mit dem Angstpegel der Erwachsenen.
  • Um gut durch die Pandemie zu kommen, empfiehlt die Psychologin Nora-Corina Jacob fünf Strategien für unsere Psyche: In finsteren Zeiten brauchen wir sowohl Mitgefühl für uns selbst als auch ein positives Mindset. Außerdem sollten wir lernen, wie wir unsere Selbstwirksamkeit und den Belohnungsaufschub steuern. Wenn nichts mehr geht, braucht es auch mal Hilfe von außen.
  • Selbstmitgefühl kommt ursprünglich aus dem Buddhismus und bedeutet nicht gleich Selbstmitleid. Letzteres hilft uns während der Pandemie zwar kurzfristig, jedoch nicht nachhaltig bei Problemen.
  • Surprise, Surprise: Keine Angst vor Corona zu haben, schützt übrigens nicht vor einer Infektion. Für andere Krankheiten spielt unsere Psyche hingegen schon eine Rolle. Gut tun uns weniger Stress- und Angstbotenstoffe und dafür mehr Glücksbotenstoffe. Die können nämlich unser Herz-Kreislauf-System und Immunsystem beeinflussen.
  • Nicht alle von uns leiden seit Corona unter psychischer Belastung. Laut einer repräsentativen Studie des Versicherungsunternehmens Axa zum World Health Day kommen introvertierte Menschen besser durch die Pandemie. Außerdem beschäftigt sich die Generation Z am stärksten mit der eigenen mentalen Gesundheit. Wer während der Krise Verantwortung für familiäre Mitglieder übernehmen muss, blickt der Zukunft zudem positiver entgegen.

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