Studierende in der CoronakriseNebenjobs dringend gesucht

Restaurants und Kaffees sind dicht und auch Messen oder Kongresse finden höchstens online statt. Viele Studierende sitzen finanziell auf dem Trockenen, der Nebenjob ist gestrichen. Wir haben uns die aktuelle Lage angeschaut und erklären, welche Möglichkeiten es derzeit gibt, dennoch Geld zu verdienen.

Laut Angaben des Jobportals Indeed sind, verglichen mit dem Vorjahr, im Zeitraum März bis September die Angebote für Praktika im Durchschnitt um 31 Prozent zurückgegangen, für Studienjobs sogar um rund 50 Prozent.

"Beim Jobportal Indeed sind – verglichen mit den Vorjahren – die Angebote für Praktika im Durchschnitt um 31 Prozent zurückgegangen und für Studienjobs um rund 50 Prozent."
Teresa Nehm, Deutschlandfunk Nova

Die Stellenausschreibungen für Jobs insgesamt sind rückläufig, besonders hart aber trifft es Angebote für Studierende. Das ist hart, wenn man bedenkt, dass laut des Deutschen Studentenwerks normalerweise rund 80 Prozent aller Studierende nebenbei arbeiten und auf den Verdienst angewiesen sind.

Stichwortsuche Homeoffice

Doch immerhin: Im Vergleich zum Frühling und Frühsommer scheinen sich die Unternehmen langsam besser auf die aktuelle Situation einzustellen. Vor allem im Bereich Praktika gibt es eine positive Entwicklung. Auch würden Unternehmen darüber nachdenken, wie sie Studierende im Homeoffice arbeiten lassen können, so Annina Hering, Arbeitsökonimin bei Indeed.

"Viele Unternehmen haben sich überlegt, wie können wir das Corona-konform machen, können wir Studis vielleicht auch im Homeoffice arbeiten lassen?"
Annina Hering, Arbeitsökonimin bei Indeed

Deswegen rät Annina Hering Studierenden mit dem Stichwort Homeoffice auf Jobsuche zu gehen. Außerdem sollte auch nach Angeboten in anderen Städten geschaut werden, weil inzwischen viel aus der Ferne möglich sei.

Supermärkte, Lieferservice, Gesundheitsamt

Nach einer Umfrage der Juso-Hochschulgruppen, die allerdings nicht repräsentativ ist, hätten 35 Prozent der Befragten ihren Nebenjob während der Coronapandemie verloren. Viele Studierende sind auf das Geld angewiesen, auch um die Miete zu stemmen.

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Wer aktuell auf Jobsuche ist, der muss sich möglicherweise umorientieren. Supermärkte und Drogerien zum Beispiel suchen nach wie vor Aushilfen. Aber auch im Bereich Lieferservice gibt es Angebote, da die Onlinebestellungen zugenommen haben. Hoher Bedarf bestehe außerdem bei den an der Belastungsgrenze arbeitenden Gesundheitsämtern, sagt Annina Hering. Studierende könnten etwa bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen helfen.

"Grade super akut sind die Gesundheitsämter. Die suchen nach Unterstützung, auch Studis, die bei der Nachverfolgung helfen."
Annina Hering, Arbeitsökonimin bei Indeed