Terror in ParisMuslime wehren sich gegen Generalverdacht

Viele Muslime verurteilen die Angriffe von Paris und fürchten gleichzeitig, dass jetzt wieder verstärkt gegen sie gehetzt wird. Auch deshalb starten viele von ihnen ihre Tweets mit "I am a Muslim, I condemn."

In der Türkei trendet unter anderem der Hashtag #muslimsarenotterrorist - "Muslime sind keine Terroristen".

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Viele Flüchtlinge, die zur Zeit nach Europa kommen, sind Muslime. Und genau das ist auch ein Thema im Netz. In Frankreich hat die Chefin der rechtsextremen Front National Marine Le Pen getwittert, dass es unerlässlich sei, dass Frankreich seine Grenzen kontrolliere. Und bei uns hat sich etwa Markus Söder von der CSU zu dem Thema geäußert.

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Dabei ist höchst fraglich, ob Zuwanderung eine Auswirkung auf solche Anschläge hat. Darüber schreibt zum Beispiel Clemens Heni als Gastautor auf Ruhrbarone.de. Er erwartet ein massives Ansteigen der Hetze von Seiten der Rechten, der AfD und von Pegida. Und er fragt sich, wie es Europa schaffen kann, den Jihad zu bekämpfen ohne selbst rechtsextrem zu werden.

Dazu passt eine Karikatur, die Omid Nouripour, außenpolitischer Sprecher der Grünen, auf Facebook gepostet hat. Ein glatzköpfiger Mann mit Hakenkreuz schüttelt einem anderen Mann mit einer Waffe und einer schwarzen Maske die Hand. Der Rechtsradikale bedankt sich beim Kämpfer mit "Merci".

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Blogger Michael Seemann sagt dazu: "Islamophobie ist der wichtigste Komplize des Islamismus. Der eine zieht, während der andere drückt", so sein Kommentar auf Facebook. Wir haben jetzt die Wahl, sagt Michael Seeman - entweder die Wut an den Flüchtlingen auslassen, die Grenzen dicht machen, weil wir ihnen misstrauen oder den Terroristen den Stinkefinger zeigen und erst recht Flüchtlinge aufnehmen.

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